31.08.2015
SC Bad Bodendorf - SG Bachem/Walporzheim 0 : 0
Nachdem furiosen Saisonauftakt in Kreuzberg wartete am
vergangenen Sonntag die Heim-Premiere auf die Elf von Coach Rolf Seiler. Zu
Gast war mit der SG Bachem eine Mannschaft, die am ersten Spieltag mit einer
knappen Niederlage (1:2) in Niederzissen in die neue Spielzeit gestartet war.
Trotz einer dazwischenliegenden Sommerpause kannten sich beide Teams aus den
vergangenen Aufeinandertreffen und diversen Spielbeobachtungen quasi in- und
auswendig. Die letzten Duelle der Mannschaften stellten sich meistens als recht
enge Angelegenheiten heraus und so waren die Startformationen darauf geeicht,
dass es ab der ersten Minute zur Sache gehen und um jeden Ball gekämpft werden
würde.
Dieses Unterfangen gestaltete sich aber für alle Beteiligten bei brütender Hitze im Bad Bodendorfer Ahrstadion als wirklich kräftezehrend und auch die anberaumten Trinkpausen des Schiedsrichters konnten die Belastung nur bedingt mildern. Trotzdem boten beide Teams keinen lauen Sommerkick, sondern versuchten mit Anpfiff von Referee Tom Bruksch munter nach vorne zu spielen. Auch in den direkten Duellen wurde sich wie erwartet nichts geschenkt und so neutralisierten sich die SCB-Akteure und die Walser-Schützlinge anfangs größtenteils im Mittelfeld. Wirkliche Torchancen waren in dieser Zeit Mangelware, aber nach und nach griffen die Hausherren die Viererkette der Kombinierten aus Bachem und Walporzheim früher an und störten so den Spielaufbau der Gäste nachhaltig. Außerdem gelang es den Spielern des SC Bad Bodendorf durch das Pressen der Viererkette einige direkte Ballgewinne zu erzielen. Die vielversprechendste Möglichkeit nach einem solchen Zweikampf konnte in der 27. Spielminute Johann Reiferscheid verzeichnen, der in Abwesenheit des verletzten David Langlitz die Position des Stürmers bekleidete. In der betreffenden Situation nutzte er ein Missverständnis zwischen SG-Keeper Sven Laskowski und seiner Hintermannschaft aus und eroberte den Ball freistehend vor dem Bachemer Gehäuse. Leider verlor der geistesgegenwärtige Reiferscheid vor dem Tor ein wenig die Übersicht und schloss mitten auf den SG-Keeper ab anstatt auf den mitgelaufenen Andreas Strohe querzulegen, der mit Leichtigkeit die Führung hätte besorgen können.
Nur etwa fünf Spielminuten später konnte Reiferscheid den nächsten Hochkaräter für den gastgebenden SCB verbuchen. Über eine missglückte Abwehraktion der SG gelangte eine Hereingabe zum glänzend postierten Stürmer etwa drei Meter vor dem Gehäuse von Laskowski. Mit einer tollen Schussfinte narrte der SCB-Angreifer gleich zwei Defensivakteure der Gäste, nur um dann den Ball im zweiten Schritt lässig am langen Pfosten vorbei zu heben. Nicht nur aufgrund dieser Torchancen hatte die Seiler-Elf nach etwa fünfundzwanzig bis dreißig Minuten die Oberhand in der Partie gewonnen und präsentierte sich auch defensiv sehr stabil. Zwar spielten die SG-Akteure recht gefällig im Mittelfeld und gewannen auch einige „zweite Bälle“ , aber spätestens in der prekären Zone ab circa dreißig Meter vor dem Tor von Nils Schöttler gab es kein Durchkommen mehr für die Schützlinge von Trainer Mirko Walser. Bis auf zwei, drei Versuche aus der Distanz und ebenso viele Eckstöße, die allesamt keine Gefahr erzeugten, blieb Keeper Schöttler nahezu beschäftigungslos während des ersten Durchgangs. Nach den beiden dicht aufeinander folgenden Hochkarätern brachte jedoch auch die Offensiv-Maschine der Hausherren nichts mehr Nennenswertes zustande. Sven Schütter verfehlte mit seinem Versuch aus der Distanz genauso das Tor der Gäste wie Kapitän Andreas Knechtges quasi mit dem Pausenpfiff und so tauschten beide Mannschaften beim Stand von 0:0 die Seiten.
Nach dem Seitenwechsel folgte zunächst eine kurze Phase des Abtastens und der eingewechselte Yannic Uth setzte für die SG Bachem/Walporzheim ein paar kleinere Nadelstiche mit quirligen Dribblings. Spätestens nach einer Stunde rissen die SCB-Akteure jedoch wieder das Heft des Handelns an sich und verbuchten in der Folgezeit einige dicke Möglichkeiten zur Führung. Den Auftakt bildete eine Kombination auf dem linken Flügel zwischen dem frisch eingewechselten Driton Qyqalla und Andreas Strohe. Nachdem Qyqalla den Ball gekonnt gegen zwei SG-Bewacher behauptet hatte, legte er das Spielgerät auf Strohe fast an die Außenlinie raus, der mit einer gefühlvollen Flanke Marcel Schneider am langen Pfosten suchte und fand. Die Hintermannschaft der Gäste hatte den langen Flügelspieler bei seinem Startelf-Debüt sträflich frei stehen gelassen, aber auch das nutzte nicht viel, da er mit seinem platzierten Kopfball im Bachemer Keeper Laskowski seinen Meister fand (64.). Keine fünf Minuten später, in der 68. Spielminute agierte Schneider jedoch noch präziser, wenn jedoch auch diesmal als Wegbereiter. Mit einem klasse Steilpass sezierte er die Gäste-Abwehr und schickte Driton Qyqalla auf die Reise zur vermeintlich sicheren 1:0-Führung. Unglücklicherweise versagten dem schnellen Flügelmann bei seinem SCB-Comeback die Nerven und er setzte den Ball im „Eins gegen Eins“ mit Schlussmann Laskowski links am Tor vorbei.
Großartig Zeit zum Ärgern oder Hadern blieb jedoch auf Seiten der Seiler-Elf nicht. Nach sechsundsiebzig absolvierten Minuten war es wiederum Schneider, der die Führung erneut auf dem Fuß hatte. Nach einem Angriff über den rechten Flügel gelangte das runde Leder zu Joker Wellington Pichardo, der sich an der rechten Grundlinie glänzend durchsetzte und den nachgerückten Marcel Schneider halbrechts im Rückraum etwa acht Meter vor dem SG- Gehäuse bediente. Bei seinem Schuss zielte der Flügelflitzer jedoch zu ein wenig zu genau und der Ball zischte eine Handbreit am Tor der SG Bachem vorbei.In der Schlussphase konnten die Spieler um Kapitän Andreas Knechtges jedoch nicht mehr an dieses Chancen-Festival anknüpfen und auch wenn man weiter mehr als der Gegner investierte, sprangen außer ein paar mehr oder weniger harmlosen Standardsituationen keine wirklichen Möglichkeiten mehr heraus. Wenig später war dann auch Schluss im Ahrstadion und bei Abpfiff des umsichtigen Schiedsrichters Tom Bruksch dachten wohl die meisten SCB-Beteiligten eher an zwei verlorene Punkte, als einen gewonnenen.
Fazit: In diesem Spiel wurden eindeutig zwei Punkte liegen gelassen. Neben weiteren kleineren Möglichkeiten verzeichneten die Spieler des SC Bad Bodendorf allein fünf hundertprozentige Chancen, die auch nur bei einer halbwegs sorgfältigen Verwertung einen komfortablen Zu-Null-Sieg beschert hätten, denn auf der Gegenseite verlebte SCB-Torhüter Nils Schöttler einen sehr ruhigen Nachmittag. Trotzdem gibt die Partie nur bedingt Anlass zur Sorge, denn die SCB‘ler schafften es zumindest zahlreiche Torchancen zu kreieren und auch wirklich herauszuspielen. Bei einer zukünftig besseren Verwertung gepaart mit einer kollektiv-stabilen Defensivleistung werden wir diese Saison noch viel Freude an der Mannschaft von Coach Rolf Seiler haben.
Für den SC Bad Bodendorf im Einsatz waren: Nils Schöttler - Bastian Steffes, Sascha Schütter, Paulo Carvalho – Matthias Schmickler (73. Marc Füllmann), Marcel Schneider, Andreas Knechtges ©, Andreas Strohe, Sven Schütter (60. Driton Qyqalla), Björn Fiege – Johann Reiferscheid (66. Wellington Pichardo).
Autor
Andreas Knechtges
verantwortlich für Inklusionsmannschaft