Von Beginn an konnte man erkennen, dass die Gastgeber gut auf den Gegner eingestellt und bereit waren, kämpferisch alles in die Waagschale zu werfen. Gegen den Ball machte man die Räume geschickt eng und erzwang durch die notwendige Aggressivität in den Zweikämpfen mehrere Ballgewinne, nach denen schnörkellos und gradlinig nach vorne umgeschaltet wurde. So auch in der 6. Spielminute, als Kapitän Manuel Emmerichs aus dem zentralen Mittelfeld heraus Justin Fries in den Strafraum schickte, welcher dann mit einem platzierten Rechtsschuss aus spitzem Winkel, der von der Unterkante der Latte direkt hinter die Torlinie sprang, den Führungstreffer erzielen konnte. Nur kurze Zeit später hatte man etwas Glück, als ein Gästespieler nach einem zu kurz abgewehrten Freistoß wenige Meter vor dem Tor zum Schuss kam, den Ball aber nicht richtig traf, sodass dieser im Toraus landete. In der Folge entwickelte sich ein ausgeglichenes und hart umkämpftes Spiel, in dem die Heimmannschaft dem 2:0 zunächst näher schien als Bad Bodendorf dem 1:1. Vor allem Geburtstagskind Luka Cläsgens war an nahezu jeder gefährlichen Aktion beteiligt. Zunächst zielte er nach einem präzisen langen Ball von Sebastian Hermes knapp am langen Pfosten vorbei, dann scheiterte er nach Flanke von Justin Fries per Kopf an SCB-Torwart Nils Schöttler, um schließlich auf Vorlage von Fabian Hideg mit einem Fernschuss knapp das Tor zu verfehlen. Auch Justin Fries versuchte sein Glück aus der Distanz, und auch ihm fehlten nur Zentimeter zum zweiten Torerfolg. Zudem wurden einige aussichtsreiche Aktionen durch knappe Abseitspositionen zunichte gemacht. Die Sinziger Vorstädter ihrerseits kamen durch Driton Qygalla und Thomas Bieler zu zwei exzellenten Möglichkeiten, die sich jeweils nach einer Flanke aus dem rechten Halbfeld, komplett freistehend vor dem OASF-Gehäuse wiederfand, mit ihren Abschlüssen aus nahezu identischer Position allerdings das lange Eck verfehlten.

Nach dem Seitenwechsel verschob sich das Spielgeschehen zunehmend in die Oberahrtaler Hälfte, da Bad Bodendorf den Druck merklich erhöhte, um den Ausgleich zu erzwingen. Hierbei rannten sich die Gäste jedoch wiederholt an der sehr gut organisierten heimischen Defensive fest, deren Spieler ihren Gegnern konsequent auf den Füßen standen und somit die zweifellos vorhandene Qualität der SCB-Offensive nicht zur Entfaltung kommen ließen. Auch die eine oder andere Standardsituation wurde kompromisslos und konzentriert verteidigt. Auf der anderen Seite wurde es mehrmals verpasst, Bälle festzumachen und somit für Entlastung zu sorgen. Mit zunehmender Spieldauer merkte man einigen Gästespieler deren Frustration deutlich an, da sie nach Entscheidungen des nach Meinung der Gastgeber sehr gut agierenden Unparteiischen Shafagh Nosrati, welcher in einer schwer zu leitenden Partie mit etlichen hart geführten Zweikämpfen und Fouls auf beiden Seiten stets Souveränität ausstrahlte, immer wieder lamentierten, anstatt die Fehler bei sich selbst zu suchen. Hiervon ließen sich die Oberahrtaler jedoch nicht aus der Ruhe bringen, hielten konsequent an ihrer kompromisslosen Spielweise fest und verteidigen geschlossen mit großer Leidenschaft das eigene Tor, welches trotz belagerungsähnlicher Zustände selten in echte Gefahr geriet. Als es doch einmal brenzlig wurde, war Schlussmann Philipp Cläsgens zur Stelle, als er eine verunglückte Flanke von Paulo Carvalho, welche sich wohl genau in den Winkel gesenkt hätte, mit einer sehenswerten Parade über die Latte lenken konnte. Auch ansonsten machte der heimische Torhüter einen sehr sicheren Eindruck. Bis in die Nachspielzeit hinein konnte jede Offensivaktion der Gäste bereinigt werden, da immer wieder ein Defensivspieler im Weg stand und die Situation entschärfen konnte, bevor ein Abschluss des SCB zustande kam. Kurz vor Schluss rutschte dann doch noch eine Flanke in die Mitte durch, da aber Angreifer Andre Suckow das Leder beim folgenden Drehschuss nicht richtig traf, trudelte dieses am langen Pfosten vorbei, sodass die OASF-Spieler wenige Augenblicke später drei hart erkämpfte Punkte bejubeln durften.

Fazit: Über 90 Minuten zeigte die Mannschaft eine kämpferische und auch taktische Glanzleistung und konnte so einen Gegner, der zwar mit zunehmender Spieldauer alles nach vorne warf, aber keinerlei Durchschlagskraft gegen den engmaschigen Oberahrtaler Defensivverbund entwickeln konnte, in Schach halten. Sicherlich hatte man auch ein wenig Glück in der einen oder anderen Situation, vor allem bei den beiden hundertprozentigen Bad Bodendorfer Torchancen vor dem Seitenwechsel, aber nachdem auch die leichten anfänglichen Abstimmungsprobleme in der neu zusammengestellten Fünferkette behoben waren, wurde so gut wie nichts mehr zugelassen. Angesichts der Spielanteile hätte man sich über ein Unentschieden nicht beschweren dürfen, allerdings nimmt man diese drei Punkte selbstverständlich gerne mit, zumal alle verfügbaren Reserven investiert wurde, um sie in Antweiler zu behalten. Außerdem ist es sehr erfreulich zu sehen, dass das OASF-Team in dieser Saison offensichtlich auch in der Lage ist, knappe Spiele, welche nach beiden Seiten ausschlagen können, für sich zu entscheiden, was in der letzten Spielzeit nicht der Fall war.