In die positive Bilanz im Rhein/Ahr-Kreis mischt sich auch Bedenkliches – Die Zahl der Unparteiischen nimmt weiter ab
„Wir Schiedsrichter aus dem Rhein/Ahr-Kreis brauchen uns nicht zu verstecken, im Verband stehen wir nach wie vor an vorderster Stelle.“ Mit dieser erfreulichen Feststellung stand Markus Wozlawek (Bad Breisig), der seit neun Jahren als Obmann für das Schiedsrichterwesen in der Rhein-Ahr-Region verantwortlich zeichnet, beim Treffen der Schiedsrichtervereinigung des Fußballkreises Rhein/Ahr nicht allein. Auch Thomas Schmittgen als Vertreter des Verbandsschiedsrichter-Ausschusses attestierte dem Kreis sowohl quantitativ als auch qualitativ eine herausragende Stellung: „Wichtig sind die Gemeinschaft und der Zusammenhalt, der in dem sehr guten Besuch der Mitgliederversammlung auch zahlenmäßig zum Ausdruck kommt.“
Kreisvorsitzender Walter Merten hielt ebenfalls nicht mit Lob hinterm Berg: „Ich ziehe den Hut vor der Leistung unserer Schiedsrichter, aber auch vor denen, die im Ausschuss dafür sorgen, dass der Laden läuft. Immerhin sind pro Saison um die 4000 Pflichtspiele zu leiten, unter den derzeit 147 Schiedsrichtern sind rund 20 Prozent, die wöchentlich mehr als einmal im Einsatz sind.“
Wozlawek, der nach seiner Wiederwahl auf bestem Weg ist, verbandsweit dienstältester Obmann zu werden, nahm die anerkennenden Worte gern zur Kenntnis, konnte zudem mit der überaus positiven Nachricht aufwarten, dass Fabian Schneider (Grafschaft) den Aufstieg in die Regionalliga geschafft hat, ließ in seinem Tätigkeitsbericht aber anklingen, dass ihm die Entwicklung Sorgen bereitet.
Dem neu gewählten Führungsgremium der Kreis-Schiedsrichtervereinigung Rhein/Ahr gehören an (von links) Burkhard Kuhl, Benjamin Klapper, Michelle Sulewski, Markus Wozlawek, Rudi Weiß, Michael Bell, Fabian Schneider und Alexander Müller. Es fehlt Uwe Genn. Foto: Hans-Josef Schneider
Die Zahl der Schiedsrichter nimmt weiter ab, derzeit sind es 147, davon sieben weibliche. Vor zwei Jahren waren es noch zehn mehr. „Im Schnitt müsste jeder Schiedsrichter 26 Spiele pro Saison leiten. 83 Referees (57 Prozent) pfeifen jedoch weniger, sind also unterm Schnitt. Die meisten davon sind jüngere Schiedsrichter, die noch selbst spielen oder andere Hobbys pflegen. Es wird bald die Zeit kommen, wo wir nicht mehr alle Seniorenspiele besetzen können“, deutete Wozlawek als mögliche Folge an.
Eine Möglichkeit, dem Negativtrend entgegenzuwirken, sieht er in der Sicherung des Status quo. „Dazu gehört es, dass wir die Gemeinschaft und den Zusammenhalt pflegen und fördern. Daher appelliere ich an alle, bei der Saisoneröffnung oder bei der gemeinsamen Tour Flagge zu zeigen. Und auch die turnusmäßigen Abende mit Ehrungen langjähriger Kameraden sollten zum Pflichttermin werden.“
Schiedsrichter werden immer jünger. Auch dieser Trend setzte sich in den zurückliegenden drei Jahren fort. „Die Zahl der unter 20-Jährigen stieg von 21 auf 26 Prozent, bei den über 60-Jährigen gab es einen Rückgang von zwölf auf zehn Prozent. „Kevin Strotzer aus Löf ist mit zwölf Jahren der derzeit Jüngste, Rolf Faber aus Altenahr mit 72 Jahren der Senior“, so Wozlawek, der sich für die nächsten Jahre wünscht, dass alle ihr liebstes Hobby mit vollem Elan und ebenso voller Freude angehen.
Der Vorstand der Kreis-Schiedsrichtervereinigung wurde nahezu komplett in seinem Amt bestätigt. Markus Wozlawek ist weiterhin Vorsitzender, seine Stellvertreter sind Rudi Weiß (Löhndorf), gleichzeitig Senioren-Ansetzer, und Burkhard Kuhl (Sinzig), gleichzeitig Ansetzer für die Jugend.
Diese drei Amtsträger werden beim Kreistag am 18. Juni in Baar-Wanderath zur Wiederwahl vorgeschlagen. Beisitzer sind Uwe Genn (Wehr), Benjamin Klapper (Andernach), Alexander Müller (Mendig) und Michelle Sulewski (Heimersheim). Berufene Mitglieder sind Fabian Schneider als Lehrwart und Michael Bell (Wehr) als Nachwuchsreferent. Zu Kassenprüfern gewählt wurden Athanasios Fasoulas (Ahrbrück) und Kai Sauer (Ochtendung).
Autor
Rhein-Zeitung