Walporzheimer Trainer regt Saison von März bis Oktober an – Beklemmendes Gefühl in Bodendorf – Gönnersdorf will die Zwangspause nutzen
Kreisgebiet. Auch in der Fußball-Kreisliga B Ahr ruht nun also der Ball bis auf Weiteres. Die Spieltage neun bis 13 sind erst einmal abgesetzt worden. Spieltag 14 am ersten Wochenende im Dezember wird dann wohl auch nicht stattfinden können, denn die Wiederaufnahme soll nach Aussage des Fußballverbandes Rheinland mit einer zweiwöchigen Vorlaufzeit einhergehen. Wie gehen die Teams an Tabellenspitze und Tabellenende der B-Klasse damit um?
Zitat
"...wirklich ein bedrückendes und beklemmendes Gefühl, dass man sich nun quasi ins Ungewisse verabschiedet"
SCB-Trainer Elmar Schäfer
Zwei Teams sind nach dem ersten Viertel der Saison noch ungeschlagen. Ganz oben mit sieben absolvierten Spielen und fünf Siegen thront derzeit der SC Bad Bodendorf, der sich dort oben nicht wähnte. „Nach der durchwachsenen Vorbereitung kann man die Wochen nur als überragend bezeichnen. Wir waren mit viel Spaß bei der Sache, hatten Erfolg und haben einige Jungs aus der Jugend integrieren können. Deshalb ist es schade, dass es so erst einmal endet, aber auch ganz sicher die richtige Entscheidung. Nach dem Training, als die Entscheidung bekannt geworden ist, war es wirklich ein bedrückendes und beklemmendes Gefühl, dass man sich nun quasi ins Ungewisse verabschiedet“, erzählt SC-Trainer Elmar Schäfer.
Neben Bad Bodendorf ist auch die DJK Müllenbach noch nicht bezwungen worden, hat aber eine Partie weniger absolviert. Am Freitag hätte die DJK im Heimspiel gegen Verfolger SG Walporzheim/Bachem die Tabellenspitze zumindest vorübergehend, erobern können. „Wir hatten uns natürlich schon auf diese Partie gefreut. Über die Saisonunterbrechung darf es aber keine Diskussion geben. Der Fußball an sich trägt vielleicht nicht zum Infektionsgeschehen bei, aber das gesellige Beisammensein danach birgt immer Risiken. Wir warten jetzt einfach ab. Die ersten drei Plätze waren unser Ziel, und das wird weiter so sein. Vielleicht kann man im März einfach mit der Rückrunde weitermachen, zumindest scheint das eine Option“, sagt DJK-Trainer Dieter Kerpen.
Rettung nur mit vereinen Kräften: Auch für die B-Klassenfußballer wie hier die von der Grafschafter SG muss der Kampf um die Punkte derzeit ruhen, um eine weitere Verbreitung des Corona-Virus zu verhindern. Foto: Vollrath
Trainer Thomas Meyer von der SG Walporzheim/Bachem hat eine weitere Idee: „Vielleicht ist es an der Zeit, jetzt umzudenken und eine Fußballsaison von März bis Oktober durchzuführen. Für die Zuschauer ist es sicher angenehmer bei warmen Temperaturen auf dem Sportplatz, gerade bei den Testspielen im Sommer hat man immer ordentlichen Zulauf. Man vermeidet die klassischen Erkältungsmonate, in denen es ohnehin immer viele Ausfälle gibt, ohne dass jetzt irgendwie dem Corona-Virus gleichsetzen zu wollen. Die Saisonunterbrechung ist alternativlos und nur richtig. Beim Blick auf unser erstes Saisonviertel ist festzustellen, dass wir uns steigern konnten verglichen mit dem Vorjahr. Wir können ohne Druck befreit aufspielen, bleiben beim Ziel des vorzeitigen Klassenverbleibes und schauen dann weiter.“
Aus rein sportlicher Sicht kommt der SG Gönnersdorf-Brohl eine Saisonunterbrechung wohl am ehesten entgegen. Bislang blieb der Ex-Bezirksligist ohne jeden Punkt. „Es ist schade, dass es wieder so gekommen ist, aber natürlich die absolut richtige Entscheidung. Schon bei der letzten Partie haben wir aufgrund von Bedenken bei der SG Oberahrtal/Barweiler einer Absage sofort zugestimmt. Rein theoretisch wären für uns da auch drei Punkte am grünen Tisch möglich gewesen, doch so etwas machen wir nicht. Tatsächlich kann uns jetzt eine Pause sportlich eigentlich nur gut tun. Es nimmt einfach etwas Druck, der in den Vorwochen da war, als alle wöchentlich auf die ersten Punkte gewartet haben. Wir hatte noch eine Besprechung und sind uns einig, dass wir uns bei Wiederaufnahme des Spielbetriebs besser präsentieren wollen“, meint Gönnersdorfs Trainer Dennis Schütz.
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Rhein-Zeitung