Verband verschiebt den Saisonauftakt - Drei Spielgemeinschaften melden nicht und setzen notgedrungen aus
Die Fußballsaison auf Kreisebene beginnt nun später als geplant. Das hat der Vorstand des Fußballkreises Rhein/Ahr um den Vorsitzenden Dieter Sesterheim entschieden als Reaktion auf die Flutkatastrophe. Dabei werden drei Spielgemeinschaften in dieser Saison infolge
der enormen Schäden nicht teilnehmen.
Die SG Walporzheim/Bachem (blaue Trikots in einem Spiel gegen die SG Grafschaft) kann in der kommenden Saison infolge der Flutkatastrophe ebenso wenig antreten wie die SG Dernau/Mayschoß und die SG Kreuzberg/Ahrbrück. Foto: Vollrath
Geplant war der Saisonbeginn in der A-Klasse für den 14./15. August, die weiteren Klassen hatten zwei Wochen später loslegen sollen. Nun ist ein einheitlicher Auftakt für alle Klassen für das Wochenende 11./12. September vorgesehen. Damit soll allen von der Flut betroffenen Mannschaften etwas mehr Zeit gegeben werden, die Folgen zu verarbeiten und sich noch auf die Saison vorzubereiten. Gedanken an eine sich möglicherweise wieder zuspitzende Corona-Problematik haben bei dieser Entscheidung hinten angestanden.
In drei Fällen hilft aber auch die gewährte längere Frist nicht weiter. Nicht melden für die kommende Spielzeit werden die SG Dernau/Mayschoß, die SG Walporzheim/Bachem und die SG Kreuzberg/Ahrbrück. Was Auswirkungen auf die Kreisligen A, B Ahr sowie D Nord hat. Im Kreisliga-Oberhaus treten ohne Dernau nunmehr 14 Mannschaften an, in der B Ahr ohne Walporzheim und Kreuzberg ebenso elf wie in der D Nord ohne die Zweitvertretungen aus Dernau und Walporzheim.
Stichwort B Ahr: In die könnte auch noch der SV Rheinland Mayen kommen. Der Tabellenletzte der abgelaufenen Saison in der A Klasse erwägt derzeit noch, künftig eine Klasse tiefer zu melden. Um weitere Verschiebungen innerhalb der B-Klassen-Staffeln zu vermeiden, könnte es sein, dass Rheinland Mayen dann der nun verkleinerten B Ahr zugeordnet wird.
Derweil werden die drei pausierenden Spielgemeinschaften Dernau, Kreuzberg und Walporzheim wohl Bestandschutz genießen, was bedeutet, dass sie nach ihrer Rückkehr wieder in ihrer aktuellen Klasse antreten können. Dazu bedarf es offiziell zwar noch jeweils der Zustimmung des Präsidiums und des Beirats beim Fußballverband Rheinland, aber das sieht Sesterheim nur als Formalie an: "Da erwarte ich keine Probleme." Die Spieler können sich zudem mit einem vereinfachten Zweit-Spielrecht nun anderen Mannschaften anschließen und dann im nächsten Jahr wieder zu ihrem ursprünglichen Verein zurückkehren.
Was die Platzbelegungen betrifft, hofft Sesterheim auf Flexibilität der betroffenen Vereine: "Es herrschen doch besondere Umstände, da ist jetzt keine Zeit, groß zu diskutieren." Abgesehen von zerstörten oder unbespielbaren Plätzen sind einige derzeit auch von Hilfsorganisationen belegt, so wie etwa der in Leimersdorf.
Gefragt sind nun pragmatische Lösungen: Angedacht ist etwa, dass die SG Ahrtal nach Reifferscheid ausweicht, der Ahrweiler BC nach Heimersheim, der SC Bad Bodendorf nach Bad Breisig und Koisdorf, Letzteres wäre auch eine Möglichkeit für den SC Sinzig.
Darüber, dass gerade im Bereich Mayen/Andernach viele Mannschaften nicht unmittelbar von der Flutkatastrophe schwer betroffen sind und somit beispielsweise die Staffeln B Mayen, C Mayen und D Süd theoretisch schon beginnen könnten, ist sich Sesterheim natürlich bewusst. "Aber wir wollten dann doch der Einheitlichkeit zuliebe an einem Datum alle gemeinsam beginnen lassen", erklärt er. Das gilt im Übrigen auch für die Jugend, bei der bislang nur die JSG Mittelahr nicht gemeldet hat.
Die bis zum verspäteten Beginn am 11./12. September schon angesetzten Spieltage in den Kreisklassen sollen nach Beendigung der Hinrunde nachgeholt werden, bei entsprechender Witterung zum Teil noch in diesem Jahr.
Wie auch schon angedacht, beginnt zudem auch der Kreispokalwettbewerb mit Verspätung, nämlich am 5./6. Oktober.
Autor
Rhein-Zeitung