Vor letztem Spieltag schaut so mancher Trainer zurück – In Kripp endet Ära – Neue Konstellationen durch neue Gemeinschaften
Kreisgebiet. Der 26. und letzte Spieltag in der Fußball-Kreisliga B Ahr hat überwiegend statistischen Wert. Die DJK Müllenbach sicherte sich bereits an Spieltag 23 vorzeitig die Meisterschaft. Am sechsten Spieltag hatte die DJK die Tabellenspitze übernommen und blickte seitdem nicht mehr zurück.
Der SC Bad Bodendorf steht seit dem neunten Spieltag an Position zwei, kam aber nie ganz an die DJK heran, hielt die Konkurrenz dafür jedoch stets auf Abstand. Am Tabellenende steht seit dem vierten Spieltag die SG Hocheifel Reifferscheid, die sich trotz 22 Niederlagen mit Abstand verabschiedet.
Das aber eigentlich auch nicht so ganz. Mit der SG Oberahrtal/Barweiler bildet sie künftig eine neue SG in der B-Klasse. Den zweiten Abstiegsplatz nimmt der TuS Oberwinter II ein.
SG Franken/Königsfeld/Koisdorf - SV Oberzissen II (So., 14.30 Uhr)
„Alles über 30 Punkte ist in Ordnung für uns. Wir hatten nie etwas mit dem Abstieg zu tun. Eine bessere Platzierung haben wir erst in den letzten Wochen verdaddelt, wir wissen aber, woran es lag. Jetzt wäre es schön, zu Hause zum Abschluss noch mal etwas zu holen“, sagt der Frankener Trainer Thomas Ockenfeld.
„Eine Saison mit Höhen und Tiefen, eigentlich typisch für eine Reservemannschaft. Wir mussten hier und da aushelfen, die Hinrunde war noch etwas besser. Wenn wir jetzt Platz sechs bestätigen mit einem Punkt, dann sind wir zufrieden“, meint der SVO-Trainer Tobias Ackermann, der die Geschicke mit Florian Höper vier Jahre leitete. Zum Saisonende verlässt das Duo den Verein. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.
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"Auf die Vizemeisterschaft und den Verlauf können wir durchaus stolz sein"
meint der Bad Bodendorfer Trainer Elmar Schäfer
SC Bad Bodendorf - SG Ahrtal Insul (So., 14.30 Uhr)
„Der letzte Eindruck bleibt, deshalb wollen wir auch dieses Spiel positiv gestalten und dazu die Saison mit der besten Defensive beenden. Auf die Vizemeisterschaft und den Verlauf können wir durchaus stolz sein“, meint der Bad Bodendorfer Trainer Elmar Schäfer. Zur kommenden Saison soll Pierre Leydecker aus der Reserve beim SC aufrücken.
„Alles in allem bin ich nicht unzufrieden. Es besteht Verbesserungspotenzial. Aber immerhin waren wir auch immer im einstelligen Bereich. Dazu ist die Sportstättensituation sicherlich schwierig, teilweise waren die Fahrten zum Training schon weit. Zur neuen Saison hoffen wir, nach Insul zurückkehren zu können, dann wird es personell wohl auch wieder etwas einfacher“, sagt der Ahrtaler Trainer Marcel Zimmermann.
SG Kreuzberg/Ahrbrück - Grafschafter SG II (So., 14.30 Uhr)
„Nach einem Jahr Spielpause, bedingt durch die Folgen der Flut, war das Ziel nur Klassenverbleib. Das haben wir geschafft. Es wäre auch noch mehr drin gewesen. Das heben wir uns dann für das nächste Jahr auf“, meint der Kreuzberger Trainer Michael Theisen. „Unsere Leistungen waren sehr wechselhaft. Aber als Aufsteiger haben wir den Klassenverbleib vorzeitig sicher gehabt und konnten einige A-Jugendliche immer wieder einbauen. Am Defensivverhalten muss sicherlich gearbeitet werden, wir haben zu viele Gegentore kassiert. Vorn waren wir eigentlich stets in der Lage, ein Tor zu erzielen“, resümierte GSG-Trainer Bernhard Thun.
Beim SV Kripp (in Rot, hier im Spiel gegen die SG Westum/Löhndorf II) endet am Sonntag eine Ära. Nach 14 Jahren beendet Oliver Küster sein Engagement als Spielertrainer. Foto: Vollrath
Nach 14 Jahren endet beim SV Kripp die Ära Oliver Küster. Aus privaten Gründen hängt das Urgestein die Schuhe am Saisonende an den Nagel. Am nächsten Wochenende folgt dann noch ein Abschiedsspiel für Küster. „Langsam wird es reeller. Es ist der richtige Schritt, aber es fällt nicht so leicht. Da sind schon Emotionen dabei. Ich denke aber, dass diese Saison ein würdiger Abschluss war. Wir wollen versuchen, noch Dritter zu werden – und dann ist es auch gut“, berichtet Küster.
13 Jahre zählte die SG Oberahrtal/Barweiler zum Inventar der Liga, sechs Jahre war Fabian Hideg Spielertrainer. In Zukunft wird es eine neue Spielgemeinschaft mit der SG Hocheifel geben, bei der Hideg als Spieler bleiben wird. „Erst einmal sind wir froh, dass wir auch im 13. Jahr als kleine SG diese Klasse haben halten können. Die Mannschaft hat eine tolle Moral und eine starke Schlussserie hingelegt. Für mich war es im Nachhinein betrachtet damals die richtige Entscheidung, als junger Spieler die Aufgabe des Spielertrainers zu übernehmen. Ich freue mich jetzt auf die neue Aufgabe in der neuen SG. Das letzte Spiel soll nun genossen werden, das Ergebnis spielt für beide Seiten ja keine Rolle mehr.“
SG Hocheifel Reifferscheid - TuS Oberwinter II (So., 14.30 Uhr)
„Wir hatten uns natürlich mehr erhofft von der B-Klasse. Es war kein leichtes Jahr. Aber der Kern der Mannschaft bleibt der neuen SG ja erhalten. So können wir es in der nächsten Saison besser machen. Jetzt wollen wir noch einen versöhnlichen Abschluss“, sagt Hocheifels Spielertrainer Oliver Prämaßing.
Beim TuS gab es zuletzt Aufregung um einen Trainerwechsel, der den Abstieg auch nicht mehr abwenden konnte. Ralf Beck, Sportlicher Leiter der Oberwinterer, findet deutliche Worte: „Vonseiten des Vorstandes hätten wir gern mit Thomas Schoos weiter gemacht. Er hat die Mannschaft in einer schwierigen Phase im Winter übernommen und stabilisiert. Teile der Mannschaft wollten es aber anders, und da sollte sich jeder einmal hinterfragen. Das Anspruchsdenken und die gezeigte Leistung gehen viel zu weit auseinander. Wenn dann ein Trainer nicht mehr die komplette Mannschaft hinter sich hat, ist es schwierig. Wir werden auf jeden Fall im nächsten Jahr wieder eine zweite Mannschaft stellen, die sich hoffentlich sportlich besser präsentiert.“
Mitte November hatte Stephan Kluth die Eintracht übernommen und stabilisierte den Aufsteiger im Tabellenmittelfeld. Pläne für eine Spielgemeinschaft mit der SG Dernau zerschlugen sich in dieser Woche. Dennoch blickt man in Esch positiv voraus und auch zurück. „Diese Mannschaft hat sich wirklich gut verkauft und war engagiert dabei. Auch in der nächsten Saison wird es so sein. Wir haben hier eine gute Truppe beisammen und sind sicherlich noch nicht fertig“, meint Kluth.
Die Walporzheimer können die Saison auf Rang drei beenden. Nach einer sechs Spiele währenden Niederlagenserie in der Frühphase der Saison hatte es nicht danach ausgesehen. „Ich dachte, es würde eine richtig harte Saison werden. Aber wir haben dann die Wende geschafft. Wir haben die Moral immer hoch gehalten und uns stetig verbessert. Platz drei wäre nun ein schöner Abschluss“, erklärt der Walporzheimer Trainer Christian Wagner.
SG Westum/Löhndorf II - DJK Müllenbach (So., 15 Uhr)
Nach einer Niederlage bei der SG Franken am zweiten Spieltag war die Meisterschaft für die DJK in dieser Form kaum zu erwarten. Mit 4,5 Toren im Schnitt pro Partie stürmten die Müllenbacher aber die Spitze und holten sich den Titel am Ende sehr souverän. „Diese Niederlage in Franken war wohl genau richtig, der Schuss vor den Bug. Danach war es eine perfekte Saison. Wir sind fast verletzungsfrei geblieben, haben tollen Offensivfußball geboten. Für den kleinen Ort ist das schon eine Sensation“, freut sich DJK-Trainer Dieter Kerpen.
Westums Trainer Merlin Erens blickt zurück: „Die Mannschaft hat sich schnell gefunden, die Trainingsbeteiligung war immer hoch und die Leistung hat auch eigentlich immer gestimmt. Ob es nun am Ende Platz drei, vier oder fünf wird, ist unerheblich. Ich bin zufrieden.“ Zur neuen Saison wird Christian Morgenschweis-Schäfer aus der Bezirksligamannschaft die Reserve verstärken. Zudem kann mit Sebastian Gottschalk (SV Remagen) ein erster externer Neuzugang vermeldet werden.
Autor
Rhein-Zeitung