Von der ersten Minute an gewannen die SCB-Akteure mit vehementem Zweikampfverhalten die Oberhand in dieser Partie. Nahezu alle direkten Duelle wurden von den Spielern in den blauen Trikots entschieden und man verfügte außerdem über ein Plus in Sachen Ballbesitz. Einziges Manko in der Anfangsphase war der behäbige Spielaufbau, der durch zu viele Ballkontakte des jeweils ballbesitzenden Spielers verschleppt wurde. So entwickelte sich zunächst kaum Zug zum Tor der Remagener Reserve und die massierte Defensivabteilung der Gäste kam nicht sonderlich ins Schwitzen. In den wenigen Situationen, in denen schnell über die Außenbahnen kombiniert wurde, wurde durch die entstehende Gefahr deutlich, dass ein solches Vorgehen auch im weiteren Spielverlauf vielversprechend sein könnte. Die 24. Spielminute, in der die Führung für die Hausherren fiel, war ein Musterbeispiel dafür.Auf dem linken Flügel wurde Driton Qyqalla in Szene gesetzt, der mit einem beherzten Sololauf in den SVR-Strafraum eindrang und dort zu Fall gebracht wurde. Andreas Knechtges führte für die Bell-Truppe den fälligen Strafstoß aus und verwandelte platziert zur Führung, als sein Torjubel jäh unterbrochen wurde: Schiedsrichte Walter Adrian hatte den Treffer annulliert, weil einige Akteure zu früh in den Strafraum gelaufen waren. So trat Knechtges nochmals an, schnappte sich die Kugel und brachte den Ball auch zum zweiten Mal souverän zur Führung im Gehäuse der Gäste unter.

Die Führung im Rücken gab den SCB-Akteuren Sicherheit und man kombinierte sich teils gefällig durch die Reihen der Mannschaft aus der Römerstadt. Außerdem störte das Sturmduo Langlitz / Qyqalla mit Unterstützung aus dem Mittelfeld den Remagener Spielaufbau sehr effektiv, sodass dieser fast nicht zur Entfaltung kamen. Aus einer solchen Pressing-Situation resultierte in der 32.Spielminute auch das 2:0 durch Driton Qyqalla. Nachdem man gemeinsam die Remagener Hintermannschaft unter Druck gesetzt hatte, eroberte Driton Qyqalla selbst den Ball und passte ihn auf seinen Sturmpartner David Langlitz. In einer „Zwei gegen Zwei“-Situation gegen einen Remagener Verteidiger und Torwart Martin Beck behielt Langlitz die Übersicht und legte mustergültig auf seinen Partner quer, der mit einem satten Schuss das zweite Tor besorgte.

Im Anschluss an den zweiten Treffer schien es, als würden die Spieler des SC Bad Bodendorf einen Gang zurück schalten. Insgesamt wurden weniger Zweikämpfe gewonnen und auch das Umschalten nach den nun vermehrt auftretenden Fehlpässen ging nicht mehr in höchstem Tempo vonstatten.So verbuchte die SVR-Reserve ihre beste Phase kurz vor der Halbzeit, als Jens Birkelbach einen gefährlichen Distanzschuss abfeuerte und ein Freistoß von Alexander Pax um ein Haar den Anschluss für die Gäste bedeutet hätte.

So aber kam die Truppe um Kapitän Thomas Paul mit einem blauen Auge davon und es ging beim Stand von 2:0 in die Kabine.

Für den zweiten Durchgang hatte man sich vorgenommen wieder an die erste halbe Stunde anzuknüpfen und nach Möglichkeit mit dem dritten Treffer die Entscheidung herbeizuführen. Hinter dieses Unterfangen machten die Gastgeber in Person von David Langlitz in der 52. Spielminute einen Haken. Beim Treffer zum 3:0 war es dieses Mal Driton Qyqalla, der den Ball gefühlvoll zu Langlitz durchgesteckt hatte und dem Goalgetter ermöglichte seiner Flaute nach der Winterpause ein Ende zu setzen. Mit diesem schnellen Tor war die Gegenwehr der Pax-Truppe zwar nun endgültig gebrochen und die Partie entschieden, aber die Spieler des SC Bad Bodendorf waren heiß auf mehr.

Nach 61. gespielten Minuten war es wieder Langlitz, der auf 4:0 erhöhte. Nach Vorlage von Thomas Bieler, der darüber hinaus seinem Gegenspieler kaum Möglichkeit zur Entfaltung ließ, fasste sich der SCB-Sturmtank ein Herz und erhöhte mit einem satten Schuss aus mittlerer Distanz. Die Bell-Truppe kontrollierte in Folge das Geschehen fast nach Belieben, erspielte sich immer wieder Möglichkeiten und es schien als seien weitere Tore nur die logische Konsequenz. Trotzdem dauerte es bis zur 72. Spielminute als der aufgerückte Libero Bastian Steffes mit einem gut getimten Kopfball nach einer Langlitz-Ecke zum 5:0 traf. Durch Verletzungen gebeutelt spielten die Gäste ab der 65.Spielminute nur noch mit zehn Feldspielern und zwischenzeitlich durch eine Verletzungspause auch nur mit deren neun, was den Hausherren das Unterfangen natürlich eindeutig erleichterte und zum Toreschießen einlud. In der Schlussphase gelang den Spielern in blau nahezu alles. Zunächst brachte Thomas Bieler in der79.Spielminute eine schlampig ausgeführte Ecke von David Langlitz mustergültig aus der Distanz zum 6:0 im Winkel des Gäste-Gehäuses unter, um nur fünf Minuten später von Björn Fiege als aktuellster Torschütze abgelöst zu werden. Vorausgegangen war dem zweiten Saisontor des Mittelfeldakteurs eine Maßflanke von Paulo Carvalho, die Fiege volley aus circa zwölf Metern zum 7:0 an Keeper Martin Beck vorbei ins Tor beförderte – eine wirklich sehenswerter Treffer. Den Schlusspunkt markierte schließlich David Langlitz in der 87.Spielminute, als er von Phillip Wohlfarth, bei dessen Pflichtspiel-Comeback nach 714 Tagen, in Szene gesetzt wurde und mit einem humorlosen Treffer zum 8:0 seinen lupenreinen Hattrick schnürte. Der Abpfiff von Walter Adrian machte wenig später den höchsten Saisonsieg des SC Bad Bodendorf perfekt, der auch in dieser Höhe eindeutig verdient war.

Fazit: Nachdem die Spieler des SC Bad Bodendorf bereits in der Anfangsphase mit disziplinierter Einstellung und konsequenter Zweikampfführung für klare Verhältnisse in Sachen Spielanteile gesorgt hatten, wurde am vergangenen Sonntag auch versucht über die komplette Spielzeit zu kombinieren und anzugreifen. Die Remagener Reserve, die einen gebrauchten Tag erwischt hatte, leistete fast keinerlei Gegenwehr und erwies sich, in dieser Verfassung und in Unterzahl, nicht als ernstzunehmender Prüfstein. Mit der 2:0 Pausenführung im Rücken spielten die SCB-Akteure im zweiten Durchgang beflügelt auf und selbst komplizierteste Dinge gelangen, sodass unter den acht Treffern des Endstandes das ein oder andere „Schmankerl“ zu bestaunen war.

Ausblick: Bereits am kommenden Samstag, 09. Mai 2014 um 18:30 Uhr, tritt das Team um seinen Kapitän Thomas Paul beim Tabellennachbarn aus Kempenich an. Mit aktuell fünf Punkten aus den letzten drei Partien ist die Eifel-SG recht ordentlich in Form und liegt mit einem Punkt Vorsprung vor dem SC Bad Bodendorf auf dem fünften Tabellenplatz. Auch in diesem Duell auf Augenhöhe wird eine ähnlich konzentrierte Leistung wie diesen Sonntag nötig sein, um mit etwas Glück etwas Zählbares aus Kempenich zu entführen oder unter Umständen sogar in der Tabelle vorbeizuziehen. Die kommende Trainingswoche wird zeigen, ob Coach Rainer Bell bei dieser Aufgabe wieder auf einige verletzte Spieler zurückgreifen kann.

Für den SC Bad Bodendorf im Einsatz waren: Nils Schöttler – Bastian Steffes, Thomas Paul ©, Sascha Schütter – Paulo Carvalho, Björn Fiege, Andreas Knechtges (63. Daniel Arzdorf), Thomas Bieler, Marc Füllmann (71. Peter Seul) – David Langlitz, Driton Qyqalla (78. Phillip Wohlfarth).