Von Beginn an war, nicht nur aufgrund der Tabellensituation, klar, dass sich beide Teams in dieser Partie auf Augenhöhe begegneten und neben der Tagesform Kleinigkeiten ausschlaggebend werden würden. Die SCB-Akteure erwischten in der Anfangsphase den besseren und wacheren Start ins Spiel. In den jeweiligen Zuordnungen entschieden die Spieler des SC Bad Bodendorf einen Großteil der Zweikämpfe für sich und agierten sehr konzentriert in den direkten Duellen. In der ersten Viertelstunde spielte sich ein Großteil des Geschehens im Mittelfeld ab und weder die Hausherren noch die TuS-Reserve konnten sich Tormöglichkeiten erspielen. Ab der zwanzigsten Minute begann die Seiler-Truppe ihr spielerisches Übergewicht so langsam in vielversprechende Angriffsversuche umzumünzen und tauchte mehrmals gefährlich vor TuS-Torwartrecken Arno Mehren auf.

Den Anfang machte Flügelspieler Björn Fiege, als er eine Hereingabe von David Langlitz, der sich über die rechte Seite durchgesetzt hatte, nur zentimeterbreit am Gehäuse von Oberwinter vorbei setzte. Wenige Minuten später schalteten die SCB-Akteure in Person von Thomas Bieler bei einem Freistoß schnell und Bieler spielte André Suckow kurz an der Strafraumkante an. Suckow verarbeitete und behauptete das Leder mit dem Rücken zum Tor gekonnt und legte dann auf seinen nachgerückten Flügelpartner Andreas Strohe quer, der Keeper Mehren mit seinem satten Schuss vor eine große Aufgabe stellte. Nach etwa einer halben Stunde im Ahrstadion konnte Björn Fiege seine zweite gute Chance am heutigen Tage verbuchen. Nachdem Thomas Bieler einen Abstoß der Gäste im Duell mit seinem Gegenspieler vehement abgefangen hatte, gelangte der Ball zum gestarteten Fiege. Der Rechtsaußen verschwendete keine Zeit ,nahm das springende Spielgerät mit vollem Risiko volley und verlangte Routinier Mehren eine Glanzparade ab, mit der er seine Farben vor dem Rückstand bewahrte, der zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient gewesen wäre. Auch wenn die SCB-Defensive grundsätzlich einen sicheren und soliden Job erledigte, so war sie es doch, die Anteil an den wenigen Offensivaktionen des TuS Oberwinter II hatte.

Der größten Gäste-Chance ging ein verpasster hoher Ball des ansonsten tadellos spielenden Bodendorfer Libero Sascha Schütter voraus und der Ball gelangte mit etwas Glück zu Jan Lüttel am Strafraum der Hausherren. Keeper Neil Villaman Vasquez ging in dieser Situation volles Risiko ein und eilte aus seinem Gehäuse, obwohl noch weitere SCB-Verteidiger zur Hilfe kamen. Trotzdem wurde der junge Keeper für sein riskantes Manöver belohnt und er konnte Lüttels Schuss zur Ecke ablenken. Auch wenn die Hausherren in der Vorwärtsbewegung gerade mit hohen Diagonalpässen viele Bälle herschenkten, so verhinderte ein vorbildliches, kollektives Umschaltspiel, dass Oberwinter aus den Ballverlusten Profit schlagen konnte. Wenig später bat Spielleiter Ralf Dünchel beide Teams torlos zum Pausentee.

Der zweite Spielabschnitt ist relativ schnell erzählt, da das Niveau der Partie weitgehend verflachte. Hatten sich die Hausherren im ersten Durchgang zumindest phasenweise redlich bemüht ein flaches Kombinationsspiel aufzuziehen, so war von diesen Bemühungen in der zweite Halbzeit nur noch wenig zu sehen. Die weiten Schläge auf David Langlitz, der sich bei deren Sicherung wirklich aufrieb, stellten größtenteils sichere Beute für die TuS-Defensive mit Patrick Warmbier und Lars Nerbel dar, der intensive Duelle mit SCB-Goalgetter Langlitz austrug. Darüber hinaus fehlte den Gastgebern neben mangelnder Genauigkeit das nötige Quäntchen Glück bei ihren zahlreichen Standardsituation, da man trotz der Verletzung von Christian Richard einige kopfballstarke Akteure aufbieten konnte. Die Gäste vom Rhein wurden im zweiten Spielabschnitt zwar aktiver, aber ihre veranlagten Offensivspieler wie Okay Tahtaci, Jan Lüttel oder Müslüm Dogan kamen im Rahmen der SCB-„Betreuung“ nicht annährend zur Entfaltung. Neil Villaman Vasquez im Tor der Seiler-Elf verlebte einen arbeitsarmen Nachmittag und musste nach dem Seitenwechsel lediglich bei gegnerischen Eckstößen auf der Hut sein. Auf der anderen Seite schafften es auch die Spieler des SC Bad Bodendorf fortan nicht mehr glasklare Torchancen wie noch in der ersten Halbzeit zu kreieren und das Gäste-Tor ernsthaft in Gefahr zu bringen. Grundsätzlich spielte sich das relativ niveauarme Geschehen wie schon zu Beginn der Partie weitgehend im Mittelfeld ab und der Ballbesitz wechselte häufig. So sah Referee Dünchel auch keinerlei Veranlassung viel länger als nötig nachspielen zu lassen und beendete die Partie pünktlich und nach wie vor torlos.

Fazit: Die Mannschaft des SC Bad Bodendorf bleibt im Kalenderjahr 2015 weiterhin ungeschlagen und kassierte in fünf Begegnungen lediglich zwei Gegentore. Trotzdem fühlt sich das torlose Remis nach dem Spielverlauf eher nach zwei verlorenen Punkten an, da man im ersten Durchgang über die klar besseren Chancen verfügte. In der Defensive und im Zweikampfverhalten verdiente sich das komplette SCB-Team Bestnoten. Anders sah es in den Bereichen Spielaufbau und Kreativität aus, in denen es doch deutliche Defizite zu bestaunen gab. Im zweiten Spielabschnitte wurde man nämlich weder torgefährlich noch konnte man die TuS-Defensive vor ernste Probleme stellen. Die Punkteteilung geht letztendlich in Ordnung, auch wenn die Spieler des SC Bad Bodendorf sich unter Umständen nach den Chancen der ersten Halbzeit einen Sieg verdient gehabt hätten

Ausblick: Am Osterwochenende hat das Team spielfrei und für die kommende Partie gegen den SV Dernau wird es noch einen separaten, kurzen Vorbericht auf der Facebook-Seite geben.