Am letzten Spieltag der Fußball-Kreisliga B Ahr ist die Abstiegsfrage noch offen. Auch die Vizemeisterschaft ist nicht geklärt. Der SC Bad Bodendorf und der SV Kripp liegen punktgleich hinter Meister Ahrweiler BC – und treffen am Sonntag im direkten Duell aufeinander. Die SG Kempenich/Spessart hofft auf ein Remis in Kripp und einen eigenen Sieg gegen die SG Westum/Löhndorf. Dann wären gleich drei Teams gleichauf. Ob Platz zwei zu einer Relegation berechtigt oder gar noch zu einem direkten Aufstiegsplatz wird, ist dabei noch unklar. Am Tabellenende machen die FSG Bengen/Lantershofen/Birresdorf und die SG Franken/Königsfeld den direkten Absteiger unter sich aus. Franken muss dabei gewinnen, Bengen reicht ein Remis zur Relegation. Im besten Fall könnte die FSG die Westumer noch abfangen.
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„Dieses Spiel ist eine typische 50:50-Angelegenheit."
Elmar Schäfer, Trainer SC Bad Bodendorf
SV Kripp – SC Bad Bodendorf (So., 14.30 Uhr). Was der zweite Tabellenplatz am Ende wert sein kann, ist noch nicht gänzlich geklärt. Die beiden punktgleichen Teams wollen aber bereit sein, wenn sich eine Chance auftut und eine zweite Mannschaft in das Kreisoberhaus aufsteigen kann. „Natürlich wären wir einem Aufstieg nicht abgeneigt, und wir wollen dieses Spiel unbedingt gewinnen. Am Wochenende ist auch noch Maikirmes, das wäre ja der passende Rahmen. Es wäre sicherlich etwas mehr drin gewesen“, sagt der Kripper Trainer Oliver Küster. Zwei Akteure werden nach der Saison den SV Kripp verlassen. Winterneuzugang Kevin Kostrewa zieht es weiter zur neu gegründeten SG Wehr/Niederzissen. Frithjof Doerks kehrt zurück in seine Heimat Hamburg. „Dieses Spiel ist eine typische 50:50-Angelegenheit. Aber wir können entspannt an die Sache gehen. Eigentlich haben wir keine Chance mehr, unsere Saison zu vermiesen. Die Mannschaft hat eine gute Entwicklung genommen, nachdem wir eine schlechte Vorbereitung hatten und dann auch gleich in der ersten Pokalrunde gegen Walporzheim rausgeflogen sind“, so der Bad Bodendorfer Trainer Elmar Schäfer. Justin Risch (SG Walporzheim) ist der erste Neuzugang des SC für die kommende Saison.
Kann der SV Kripp (links mit Niklas Thiebes) am letzten Spieltag noch am SC Bad Bodendorf vorbeiziehen? Das Duell der beiden Spitzenteams steigt am Sonntag in Kripp. Foto: Vollrath
Ahrweiler BC II – DJK Müllenbach (Freitag, 19.45 Uhr). „Wir haben die Meisterschaft in der letzten Woche ordentlich gefeiert. Man weiß ja nie, ob man noch einmal einen Aufstieg mitmacht. Es ist schwer, jetzt die Spannung zu halten. Nach Müllenbach haben wir kommenden Mittwoch noch ein schweres Spiel gegen die SG Eich um die Kreismeisterschaft“, sagt ABC-Spielertrainer Bekim Gerguri. Mit dem Aufstieg sind bei der ABC-Reserve auch einige Personalien festgezurrt worden. Mit Patrick Mauel und Pascal Großgarten kommen zwei Akteure von Ligarivale SG Walporzheim/Bachem. Timo Schall und Tom Wolff wechseln zu D-Ligist Rot-Weiß Mayschoß. Sam Schüring wechselt in den Kader der ersten Mannschaft, den umgekehrten Weg nehmen Armin Karic und Michael Wagneder. Daniel Schmitt beendet die Laufbahn. „Wir wollen einen schönen Abschluss beim Meister. Bei uns ist Potenzial sicherlich da, wir hätten auch etwas besser abschneiden können. Dafür hätte man aber gerade nach der Winterpause härter trainieren müssen. Der nächsten Saison sehe ich gelassen entgegen. Positiv ist sicherlich, dass uns drei A-Jugendliche verstärken werden“, sagt DJK-Coach Dietmar Zimmer.
SG Walporzheim/Bachem – ESV Kreuzberg (So., 14.30 Uhr). Die Gäste fühlen sich noch nicht in Sicherheit. Im schlechtesten Fall wäre ein Absturz bis auf Rang zwölf möglich. Ob dieser im ungünstigsten Fall von (negativer) Bedeutung wäre, ist unsicher. „Wir wollen uns auf keinerlei Rechenspiele einlassen und Planungssicherheit haben. Wir brauchen einen Punkt. Ich möchte nicht noch schauen, wer von oben runterkommt und über etwaige Entscheidungsspiele nachdenken. Wie in jeder Partie in dieser Saison sind wir nicht in Bestbesetzung, aber trotzdem optimistisch“, sagt der Kreuzberger Trainer Michael Theisen.
Die Gastgeber sind mit 31 Punkten gesichert. Es wird zur kommenden Saison einen großen Umbruch geben. Trainer Mirco Walser verlässt den Verein und geht zur neu gegründeten Grafschafter SG. Mit ihm schlägt ein Quintett diesen Weg ein. Torhüter Sven Laskowski, Jan Laskowski, Yannic Uth, Walter Knieps und Stevan Bradasic gehen zur GSG. Dazu wechseln Patrick Mauel und Pascal Großgarten zum Ahrweiler BC, Jimmy Morales geht zur SG Westum. „Es wird ein emotionales Spiel. Nach sieben schönen Jahren ist es nicht leicht, den Verein zu verlassen, der mir ans Herz gewachsen ist. Für viele Spieler ist es auch das letzte Heimspiel, wobei ich betonen möchte, dass die Spielerwechsel zur Grafschafter SG nicht von mir eingeleitet worden sind“, so Walser. Abteilungsleiter Olaf Witthaus erklärt: „Es wird weitergehen bei uns, das steht fest. Vier, fünf A- Jugendliche werden aufrücken, dazu haben wir bereits einige Neuzugänge und einen neuen Trainer. Mitte Juni werden wir diese Personalien veröffentlichen.“
Grafschafter SV – SG Ahrtal Insul (So., 14.30 Uhr). Für beide Trainer ist es das letzte Spiel in ihren Vereinen. „Sicherlich wird es etwas emotional. Für mich und einige Spieler ist es das letzte Spiel für Grafschaft. Wir haben uns durch eine schwächere zweite Halbserie eine bessere Position verbaut. Zum Abschluss wären drei Punkte schön. Ich freue mich auf das Spiel gegen meinen Trainerkollegen und auch auf die Abschlussfeier im Anschluss“, beschreibt GSV-Trainer Silvio Wemmer. Ahrtal-Coach Martin Hintemann sagt: „Ich werde dem Verein als Fan und dem Fußballkreis als interessierter Beobachter erhalten bleiben. Als Familienvater wird sich bei mir auch ohne Trainerjob keine Langeweile einstellen.“ Die Trainerfrage bei der SG Ahrtal ist noch nicht abschließend geklärt. Neuzugänge rekrutieren sich aus der eigenen A- Jugend.
SG Kempenich/Spessart – SG Westum/Löhndorf II (So., 14.30 Uhr). Die beste Heimelf der Liga (zehn Siege, zwei Remis) schielt noch mit einem Auge auf den zweiten Platz. Bei einem Remis zwischen Kripp und Bad Bodendorf und einem Kempenicher Sieg wäre man punktgleich. Die Gäste brauchen Punkte im Kampf um den Klassenverbleib. Zumindest Relegationsplatz 13 ist schon sicher. „Personell gehen wir schon auf dem Zahnfleisch, wollen aber noch einmal gewinnen und den Heimnimbus wahren. Die Mannschaft hat sich nach der Systemumstellung zu Beginn in dieser Saison weiterentwickelt“, meint der Kempenicher Spielertrainer Patrick Melcher, dem mit 36 Saisontoren die Torjägerkanone nicht mehr zu nehmen ist. Westum-Coach Denis Mota sagt: „Wir werden gerüstet sein, wissen aber um deren Heimstärke. Gerne erinnern wir uns an das Hinspiel, dass wir gewinnen konnten.“ Die Westumer Reserve vermeldet einen Neuzugang für die kommende Spielzeit. Jimmy Morales kommt aus Walporzheim/Bachem.
FC Inter Sinzig – SG Oberahrtal/Barweiler (So., 14.30 Uhr). „Wir wollen Platz elf zumindest halten oder wenn möglich noch in den einstelligen Bereich vorrücken, was sicherlich eine kleine Sensation wäre. Vor wenigen Wochen hatten wir erst 17 Punkte auf dem Konto. Sinzig ist ein spielstarker Gegner, hinter dem ABC ligaweit aktuell wohl Nummer zwei, was die spielerische Qualität angeht. Wir halten an unserem zuletzt erfolgreichen Defensivkonstrukt fest und wollen so siegen“, sagt Oberahrtal- Trainer Fabian Hideg.
FSG Bengen/Lantershofen/Birresdorf – SG Franken/Königsfeld (So., 14.30 Uhr). Der Verlierer dieser Partie muss direkt absteigen, die Gäste auch bei einem Remis. „Dieser Verein ist zwei Mal in Folge abgestiegen. Wir gehen nächstes Jahr die Spielgemeinschaft mit der GSV ein, und der Großteil des Teams wird ohnehin dann in der dortigen zweiten Mannschaft C- Klasse spielen. Alle wollen aber unbedingt den dritten Abstieg in Serie sportlich vermeiden“, sagt FSG-Trainer Olaf Fuchs. Gästetrainer Thomas Ockenfels erklärt: „Wir haben es in eigener Hand. Die Rückrundenbilanz spricht für Bengen, aber wir werden alles probieren.“ Franken hat im Falle eines Abstiegs vorgesorgt. Alle Akteure haben ihr Weitermachen unabhängig von der Klassenzugehörigkeit zugesagt. Daniel Wulff könnte beim Saisonfinale verletzungsbedingt ausfallen.
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Rhein-Zeitung