ANTWEILER/BAD BODENDORF. Am Sonntag, 09.09.2018 um 13:30 Uhr trat der SC Bad Bodendorf in Antweiler die Auswärtspartie bei der SG Oberahrtal an. Trat man letzte Saison in beiden Duellen als klarer Favorit an, da man selbst oben mitspielte und die SG aus Oberahrtal bis zuletzt im Abstiegskampf feststeckte, waren die Vorzeichen dieses Mal gänzlich umgekehrt. Während das Team von Spielertrainer Fabian Hideg vor dem Duell sieben Punkte aus drei Spielen aufweisen konnte, war auf Seiten des SCB die Ausbeute von drei Punkten aus vier Spielen eher dürftig. Nichtsdestotrotz war man gewillt unbedingt was Zählbares mitzunehmen.
In den ersten 20 Minuten war davon erstmal nichts zu sehen. Durch grobe Abspiel- und Stockfehler und einer ungewohnten Passivität in den Zweikämpfen lud man das Heimteam zu Torchancen ein. Diese schalteten bei Ballgewinn schnell um und spielten zielstrebig nach vorne. So auch in der 6. Spielminute, als nach einer Balleroberung im Mittelfeld der Oberahrtaler Justin Fries mit einem schönen Steilpass von halbrechts in den Strafraum geschickt wurde. Im Eins gegen eins gegen SCB-Keeper Nils Schöttler blieb er cool und traf aus etwas spitzem Winkel, mit Hilfe der Unterkante der Latte, zum frühen 1:0. Auf Seiten der Sinziger Vorstädter schien man total verunsichert von diesem frühen Rückstand, so dass sich die Fehler im Passspiel häuften und man den Gegner zu einigen teils sehr guten Abschlussmöglichkeiten einlud.
So musste eine Standardsituation für die erste Torchance des SCB herhalten. Eine Ecke von Thomas Bieler segelte in den gegnerischen Strafraum und SGO-Keeper Philipp Cläsgens verschätzte sich beim Herauslaufen, so dass der Ball Sascha Schütter vor die Füße fiel. Dieser traf den Ball leider nicht richtig und verfehlte damit das verwaiste Tor (18. Spielminute). Nun entwickelte sich ein ausgegliches Spiel, bei dem in den letzten 15 Spielminuten der ersten Halbzeit die Gäste zu drei hochkarätigen Torchancen kamen. Erst wurde Lulzim Neziri halblinks am Sechzehner angespielt, ließ mit einer Körpertäuschung zwei Gegenspieler stehen. Anstatt aus der guten Position abzuziehen ging er aufs Tor und legte sich den Ball zu weit vor, so dass der aufmerksame Heimkeeper vor ihm am Ball sein konnte. Es sollte nicht die letzte falsche Entscheidung der Bad Bodendorfer im letzten Angriffsdrittel sein. Nur knapp fünf Minuten später spielte Björn Fiege aus dem Mittelfeld einen genialen Pass in die Schnittstelle, auf den halblinks gestarteten Thomas Bieler, der alleine auf das Oberahrtaler Tor zulief, aber seinen Abschluss ins lange Eck knapp neben das Tor setzte. Drei Minuten vor der Halbzeit dann die nächste Torchance in der besten Phase der Blau-Weißen. Bei einem Angriff über die rechte Bad Bodendorfer Seite setzte sich Flügelspieler Fisnik Sinani gekonnt durch und schlug eine halbhohe Flanke zwischen die Abwehrspieler genau in den Fuß des einlaufenden linken Flügelspielers Driton Qyqalla, der den Ball gekonnt mitnahm, aber beim anschließenden Abschluss, statt den Ball mit der Innenseite ins Tor zu schieben, den Vollspann wählte und verzog. Somit ging auch dieser Versuch vorbei. Kurze Zeit später pfiff der Schiedsrichter zur Pause.
Es waren nicht die besten Platzverhältnisse beim Spiel in Antweiler. Foto: Mike Beitzel
Nahm man sich vor in der zweiten Halbzeit mehr Druck zu machen bzw. mindestens an das letzte Viertel von der ersten Spielhälfte anzuknüpfen, konnte man das nur teilweise umsetzen. Man schaffte es die eigene Fehlerquote zu minimieren und den Gegner vom eigenen Tor größtenteils fernzuhalten. Leider schaffte man es selbst nur noch einmal gefährlich vors Tor zu kommen, als in der 75. Spieminute der eingewechselte Andre Suckow eine Hereingabe von Linksaußen mit einem Schuss aus der Drehung aus halblinker Position vollendete. Sein Schuss ging denkbar knapp am langen Pfosten vorbei. Nun ging das Team um Kapitän Andreas Knechtges mehr Risiko ein ohne dabei noch einmal gefährlich vors Tor zu kommen. Somit sahen die Zuschauer in der zweiten Halbzeit ein Spiel, dass hauptsächlich von Zweikämpfen im mittleren Drittel geprägt war, von größtenteils unnötigem Gemecker auf der einen Seite und teilweise theatralischem Spiel auf der anderen Seite, bis der stets bemühte Schiedsrichter das Spiel nach vierminütiger Nachspielzeit beendete.
Fazit: Eine unglückliche Niederlage gegen einen Gegner, der es schaffte mit einfachen Tugenden, auf dem teilweise schwer bespielbaren Rasen, die drei Punkte da zu behalten. Auf Bad Bodendorfer Seite muss man sich fragen, warum man die ersten 20 bis 25 Minuten verschlief, eine fast schon eklatante Abschlussschwäche an den Tag legte und gerade in der zweiten Halbzeit sich mit viel Gemecker untereinander und gegen den Schiedsrichter, der es nicht immer leicht hatte, aus dem Spiel zu bringen.
Ausblick: Am kommenden Sonntag (16.09.2018) geht es gegen die neugegründete SG aus Grafschaft auf heimischen Geläuf. Dort gilt es alles in die Waagschale zu werfen um einem Gegner, der nach einem Kantersieg bei seinem letzten Ligaspiel mit einer breiten Brust an die Ahr reist, paroli zu bieten und sich mit einem Punktgewinn langsam aus dieser schwierigen Phase zu befreien. Anstoß dieser Partie ist um 14.30 Uhr.
Autor
Driton Qyqalla