Lässt sich Spitzenreiter noch abfangen? – Inter will sich verbessern – Westum II und Remagen II hoffen noch
Kreisgebiet. In der Fußball-Kreisliga B Ahr ist Ruhe eingekehrt, nachdem bereits fast zwei Drittel aller Spiele vor der Winterpause absolviert worden sind. Zeit für ein Zwischenresümee.
Nach 15 von 24 Partien grüßt die SG Kempenich/Spessart/Rieden/Volkesfeld mit deutlichem Vorsprung von der Tabellenspitze. Die Offensive (schon 63 Tore) um Spielertrainer Patrick Melcher sucht ihresgleichen. Melcher selbst steht nach 38 Toren im Vorjahr schon wieder bei 25 Treffern. Auch die Defensive steht in dieser Spielzeit stabil. „Man darf über den Titel reden. Es sieht sehr gut aus, gerade auch das Engagement im Training gefällt mir. Nach der Pause müssen wir eine vernünftige Vorbereitung absolvieren, Nachlässigkeiten gar nicht erst aufkommen lassen, dann könnte es wirklich klappen“, meint Melcher.
Der FC Inter Sinzig hat derzeit als erster Verfolger 13 Punkte weniger auf dem Konto, allerdings bisher auch eine Partie weniger absolviert. Die Barbarossastädter stellen derzeit die beste Defensive mit nur 15 Gegentoren. Was noch fehlt, ist ein echter Stoßstürmer – meint Coach Dennis Karpp: „Mal sehen, ob sich da was machen lässt. Insgesamt sind wir zufrieden, uns hatten wenige auf der Rechnung. Wir haben die Disziplin klar verbessert und stehen sehr stabil. Unser Ziel ist es, uns jetzt als Verein strukturell weiter zu verbessern“, so Karpp. Unter anderem zum Beispiel mit einem Testspiel gegen den Oberligisten FV Engers (26. Januar).
Der Blick geht nach oben: Wer steigt auf in die A-Klasse? Die besten Karten im Kampf um die Meisterschaft in der Kreisliga B Ahr hat zur Winterpause Spitzenreiter SG Kempenich/Spessart (gestreifte Trikots), dahinter lauert Inter Sinzig (goldene Trikots). Foto: Vollrath
Platz drei eroberte Aufsteiger SG Landskrone Heimersheim kurz vor der Winterpause. Vor allem auf eigenem Platz überzeugte der Neuling mit sieben Siegen nach Gang. Zuletzt kamen auch noch zwei Auswärtserfolge hinzu. „Nach anfänglichen Schwierigkeiten ist die Bilanz absolut gut. Wir sind sehr zufrieden und gehen frohen Mutes ins neue Jahr“, bilanziert Coach Michael Radermacher.
Die DJK Müllenbach hatte sich zwischenzeitlich schon auf Platz zwei vorgearbeitet, ehe zuletzt zwei hohe Niederlagen folgten. Trainer Dietmar Zimmer hat eine Erklärung: „Der gute Saisonstart ist Ergebnis der guten Trainingsarbeit im Sommer. Zum Ende hin ging uns, auch personell bedingt, die Puste aus. Jetzt wollen wir das Training nach der Pause wieder intensivieren und unsere dann spielberechtigten A-Jugendlichen einbauen. Wir sind mit dem erreichten vierten Platz bislang zufrieden.“
Nicht ganz zufrieden ist man beim SV Kripp mit Platz fünf und 25 Punkten. „Es hat etwas an Konstanz gefehlt, dann wären ein paar Punkte mehr drin gewesen. Auch die Torwartsituation ist unbefriedigend nach einem unerwarteten Abgang. Insgesamt ist die Klasse sehr ausgeglichen, und es gibt einige schwierige Derbys für uns. Mal sehen, was noch drin ist“, sagt Trainer Oliver Küster. Ein Höhepunkt folgt für den SV sicher noch. Eine Woche vor Beginn der Rückrunde am Wochenende 15./16./17. März erwartet man den A-Ligisten Sportfreunde Miesenheim zum Kreispokal-Viertelfinale.
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"Der Umgang mit der Negativserie hat mir imponiert, von Vereins- und Spielerseite."
Trainer des SC Bad Bodendorf, Elmar Schäfer
Die erste Spielhälfte der Saison war beim SC Bad Bodendorf deutlich geprägt von zwei Läufen. Der letztjährige Vizemeister verlor zwischenzeitlich sechs Mal nach Gang, bevor sieben Spiele ohne Niederlage folgten. „Nach der Relegation in der Vorsaison war die Pause einfach sehr kurz und der Akku noch nicht wieder voll. Der Umgang mit der Negativserie hat mir imponiert, von Vereins- und Spielerseite. Jürgen Klapperich und mir wurde stets der Rücken gestärkt. In den Restspielen hoffen wir nun, an die jüngsten Leistungen anknüpfen zu können“, macht Trainer Elmar Schäfer deutlich.
Die SG Kreuzberg/Ahrbrück hat sich erst vor der Saison zusammengefunden – und dafür ist man mit dem Erreichten zufrieden. „Die Zusammenarbeit der Vereine funktioniert sehr gut. Sportlich wären wir vor Saisonbeginn mit der Punktausbeute zufrieden gewesen, auch wenn wir im Verlauf etwas liegen gelassen haben. Zuletzt hatten wir nur noch einen fitten Stürmer, da ging leider nichts mehr. Wir erwarten einen sehr schweren Start nach der Pause, denn wir treffen gleich auf drei der vier Topteams“, weiß Trainer Michael Theisen.
Nach dem Fast-Abstieg im Vorjahr hat sich die SG Oberahrtal/Barweiler klar verbessert und weist nun eine ausgeglichene Bilanz von sechs Siegen, sechs Niederlagen und zwei Remis auf. Das Torverhältnis ist im positiven Bereich (plus zwei), und bei erst 14 absolvierten Partien stehen alle Zeichen auf vorzeitigen Klassenverbleib. „Wir sind mit der Entwicklung sehr zufrieden. 20 Punkte waren auch avisiert. Es hat sich ausgezahlt, dass wir mit Fabian Hideg auf einen jungen Spielertrainer gesetzt haben“, bekräftigt Abteilungsleiter Bernd Backes.
Die neu gegründete Grafschafter SG hatte ihre Anlaufschwierigkeiten und Formschwankungen. „Wir hatten zunächst Bedenken, aber die Jungs aus Grafschaft, Bengen und die Externen haben sich toll zusammengefügt. Sportlich hat man sich vielleicht etwas mehr ausgemalt, aber irgendwo war es auch im Bereich des Erwarteten. Wir müssen noch viele Kleinigkeiten verbessern und davon wegkommen, dass es nur Extreme in den Ergebnissen gibt. Die Tabelle ist eng, wir wollen aber den vorzeitigen Klassenverbleib und dann im nächsten Jahr einen Schritt nach vorn machen“, erklärt Trainer Mirco Walser.
Extreme Unterschiede gab es auch bei der SG Walporzheim/Bachem. Alle 18 Punkte wurden zu Hause geholt. Auswärts blieb man in sieben Partien ohne Zählbares. „Allen Beteiligten war klar, dass dies eine Saison des Überganges wird. Wir stehen über dem Strich – und nur das zählt. Holen wir am Ende die nötigen Punkte nur zu Hause, ist mir das auch egal. Dieses Jahr der Klassenverbleib, im nächsten Jahr soll dann ein Leistungssprung folgen“, wünscht sich Trainer Olaf Fuchs.
Die SG Ahrtal Hönningen ist nach Platz fünf im Vorjahr hinter den Erwartungen zurückgeblieben und muss bangen. Das Potenzial der Mannschaft blitzte in zu wenigen Phasen durch. Der Klassenverbleib liegt aber absolut im Bereich des Möglichen.
Schwerer wird es da für den zweiten Aufsteiger, den SV Remagen II, bei dem häufig rotierendes Personal keinen Rhythmus aufkommen ließ. Beleg der Leistungsschwankungen: Dem 0:13 gegen die Grafschafter SG in der Hinserie folgte ein 1:1-Unentschieden im Rückspiel. „Sind wir top besetzt und haben eigentlich gegen jeden Gegner auch eine Chance. Leider ist das zu selten der Fall. Es wird wohl nicht leichter. Auch unsere erste Mannschaft steckt im Abstiegskampf. Wir werden aber auf jeden Fall bis zum Ende alles geben und kämpfen“, versichert Coach Milkan Sargin.
Schlusslicht SG Westum/Löhndorf II scheint mit sechs Zählern auf dem Konto bei nur noch acht ausstehenden Partien abgeschlagen, will die Hoffnung aber nicht aufgeben. „Nach der schwierigen Vorsaison war es insgesamt kein leichtes Jahr. Wir haben die dritte Mannschaft aufgelöst und hatten eigentlich einen Kader von 28 Mann. Nach wenigen Wochen waren es nur noch 14, einige Stammkräfte haben sich langfristig verletzt. Es ist uns bisher nicht gelungen, alles in ruhigere Bahnen zu lenken. Aber wir werden weitermachen. Auch im letzten Jahr ist uns der Klassenverbleib noch überraschend gelungen“, sagt Trainer Denis Mota.
Fußball-Kreisliga B Mayen:
Schnelle Früchte in Burgbrohl - Trainer Fiedler ist zufrieden
Burgbrohl. Mit einer neu formierten Spielgemeinschaft ist in diesem Jahr die SG Burgbrohl/Wassenach in der Fußball-Kreisliga B Mayen erstmals vertreten. Mit Rang sechs und 26 Punkten (50:34 Tore) dürfte Trainer Thorven Fiedler durchaus zufrieden sein, allerdings verhinderte auch eine zwischenzeitliche Schwächephase von vier Spielen ohne Sieg in Folge mit drei Niederlagen und einem Remis eine bessere Platzierung. Es folgten bis zur Winterpause noch zwei Siege und ein Unentschieden. Und so sagt Fiedler auch: „Aus dieser schwierigen Phase haben wir uns in den letzten Wochen vor der Winterpause mit guten Resultaten wieder herausgearbeitet.“ Mit der Entwicklung nach dem Zusammenschluss mit Wassenach zeigt er sich zufrieden: „Die Zusammenführung der beiden Mannschaften ist problemlos verlaufen und hat sehr schnell erste Früchte getragen. Aus meiner Sicht war die Fusion der absolut richtige Weg.“
Autor
Rhein-Zeitung