Trainer Walser möchte Auswärtsschwäche beheben – Derby als Motivationshilfe für Westum und Franken
Kreisgebiet. Am zweiten Spieltag der Rückrunde in der Fußball-Kreisliga B Ahr kommt es bereits am Freitag zu drei Begegnungen. Der SC Bad Bodendorf muss nicht weit fahren zur SG Westum/Löhndorf II. Die Grafschafter SG will ihre Auswärtsmisere bei der SG Kreuzberg/Ahrbrück beenden und die DJK Müllenbach den ersten Erfolg unter Trainer Dieter Kerpen einfahren im Heimspiel gegen den SV Oedingen. Die SG Franken/Königsfeld/Koisdorf empfängt als Tabellenvorletzter den Tabellenzweiten SV Kripp. Spitzenreiter SG Landskrone Heimersheim erwartet den wieder erstarkten SV Remagen. Die SG Oberahrtal/Barweiler will auf eigenem Platz die Revanche für eine hohe Hinspielniederlage gegen die SG Walporzheim/Bachem. Tabellenschlusslicht SG Gönnersdorf-Brohl ist heiß auf den dritten Sieg in Serie und gastiert bei der SG Ahrtal Dümpelfeld.
SG Ahrtal Dümpelfeld - SG Westum/Löhndorf II 0:0. Die Hausherren schrammten knapp an einem Sieg vorbei. Ein Tor wurde wegen Abseits nicht gegeben, Martin Klein scheiterte am Pfosten. „Wir hätten gewinnen müssen, denn wir waren die bessere Mannschaft“, hadert Ahrtals Trainer Markus Esser. Gästetrainer Dave Kürbis stimmte zu: „Zuletzt läuft es nicht gut bei uns. Mit dem Punkt können wir uns glücklich schätzen.“
Zitat
"Nach unserer starken Hinrunde ist derzeit einfach ein wenig die Luft raus, die Mannschaft wirkt müde."
Dave Kürbis, Trainer SG Westum/Löhndorf II
SG Westum/Löhndorf II - SC Bad Bodendorf (Fr., 19.30 Uhr). Nicht nur tabellarisch ist die Begegnung ein Nachbarschaftsduell. Zuletzt schwächelten die Westumer ein wenig und holten lediglich einen Zähler aus den beiden jüngsten Partien. Westums Trainer Dave Kürbis sagt: „Nach unserer starken Hinrunde ist derzeit einfach ein wenig die Luft raus, die Mannschaft wirkt müde. Vielleicht können wir uns zu Hause noch einmal zusammenreißen, immerhin ist es ein Derby.“ SC-Trainer Elmar Schäfer meint: „Es wird sicher interessant, auch wenn Westum zuletzt vielleicht nicht überzeugen konnte. Unser Training war noch einmal erstaunlich engagiert. Klar sehen auch wir der Spielpause freudig entgegen, aber vorher wollen wir die Punkte.“ Bei den Gästen könnte Fabian Liedke nach langer Verletzungspause zu einem Comeback kommen.
SG Kreuzberg/Ahrbrück - Grafschafter SG (Fr., 20 Uhr). Die GSG ist bislang in fünf Auswärtspartien sieglos geblieben. Trainer Mirco Walser setzt auf Psychologie: „Ich versuche, den Jungs die Spiele irgendwie als Heimspiele zu verkaufen. Es wäre klasse, diese Serie endlich zu beenden. Mit drei Siegen vor der Winterpause in den ausstehenden Spielen hätten wir bereits unsere Punktzahl der Vorsaison erreicht. Das sollte doch eine große Motivation sein.“
Kreuzbergs Coach Michael Theisen muss auf ein Stammquintett verzichten und ist vorsichtig: „Natürlich wissen wir um die Auswärtsschwäche der Ahrtaler, aber das soll uns nicht ablenken. Wir haben noch gute Chancen, uns vom unteren Tabellendrittel ein wenig zu distanzieren.“
DJK Müllenbach - SV Oedingen (Fr., 20 Uhr). DJK-Coach Dieter Kerpen startete mit zwei Niederlagen in seine Amtszeit. Jetzt soll der erste Erfolg mit neuem System her. Die DJK spielte mit Viererkette. Joshua Queng rückt vom Abwehrzentrum in die Offensive. „Die Trainingswoche war gut, es steht uns nun auch mehr Personal als zuletzt zur Verfügung. Wir spielen voll auf Sieg“, verspricht Kerpen. Coach Udo Hartzheim erklärt: „Es wird nicht leicht, gerade auf dem ungeliebten Hartplatz. Aber es wäre eine schöne Sache, vor der Winterpause noch den einen oder anderen Punkt mitzunehmen.“
SG Franken/Königsfeld/Koisdorf - SV Kripp (So., 13 Uhr). Im Hinspiel trotzten die Frankener dem Tabellenzweiten beim 2:2 einen Punkt ab. Die Kripper unterlagen zuletzt im Gipfeltreffen Heimersheim nach sieben Siegen in Serie (2:4). „Die Punkte, die wir im Hinspiel haben liegen lassen, wollen wir uns zurückholen. Die Niederlage letzte Woche wirft uns nicht zurück“, sagt der Kripper Trainer Oliver Küster. Frankens Trainer Thomas Ockenfels meint: „Zu Hause gelingt uns grundsätzlich mehr, momentan ist es personell einfach etwas schwierig. Aber es ist ein Derby.“ Niklas Walbröhl muss nach 13 Einsätzen aufgrund eines Fingerbruches pausieren.
Keinen rechten Zugriff auf die SG Landskrone (in Grün) fand Kripp (in Rot) bei der 2:4-Niederlage im Spitzenspiel. Nun geht's für den Zweiten zum Derby bei der SG Franken, während der Spitzenreiter den SV Remagen erwartet. Foto: Vollrath
SG Landskrone Heimersheim - SV Remagen (So., 13 Uhr). Remagen hat unter Trainer Tarik Mazih die ersten beiden Spiele gewonnen. Nun geht's zum Herbstmeister. „Es wird sehr schwer. Wir sind den Hartplatz nicht gewohnt, an Flachpassspiel ist eigentlich kaum zu denken. Aber es ist auch eine schöne Herausforderung, der wir uns gern stellen“, erklärt Mazih, der wieder auf Sebastian Gottschalk und Lokman Ünal zurückgreifen kann. Bei den Gastgebern sieht es personell etwas schlechter aus. Aufgrund einer Trainingsverletzung fällt der zuletzt gut aufgelegte Damir Dadic (zehn Saisontore) bis zur Winterpause aus. „Schon im Hinspiel war Remagen ein schwerer Gegner. Und nun befinden sie sich auch noch im Aufwind. Wir haben noch nichts erreicht und dürfen uns nicht zufriedengeben“, fordert Heimersheims Trainer Michael Radermacher.
SG Oberahrtal/Barweiler - SG Walporzheim/Bachem (So., 13.30 Uhr). An das Hinspiel erinnern sich die Oberahrtaler nur ungern. Mit 1:8 unterlag die Mannschaft von Spielertrainer Fabian Hideg. Für Gästecoach Thomas Meyer war der hohe Erfolg mehr Fluch als Segen. „Die Mannschaft wurde damals zu früh zum Titelkandidaten hochgelobt. Das sind wir definitiv noch nicht“, warnt Meyer. Walporzheim muss lange auf Kemoko Diallo verzichten, der sich in der Vorwoche schwer am Schienbein verletzte. „Die Entwicklung von Walporzheim nach dem Hinspiel hat mich schon verwundert. Ich hätte sie weiter oben erwartet. Wir hatten keine Chance. Jetzt aber sehe ich schon Möglichkeiten, wir haben uns stabilisiert“, so Hideg.
SG Ahrtal Dümpelfeld - SG Gönnersdorf-Brohl (So., 14.30 Uhr). „Hoffentlich können wir an die Leistungen der Vorwochen anknüpfen. Eigentlich kommt die Winterpause zu früh. Personell sieht es weiter gut aus“, so Gönnersdorfs Trainer Dennis Schütz. Ahrtals Coach Markus Esser warnt: „Gönnersdorf scheint im Aufwind. Ich weiß noch nicht, wie wir damit umgehen.“ Ein Fragezeichen steht bei den Gastgebern hinter dem Einsatz von Marco Berschbach (Knieprobleme).
SV Oedingen - SG Kreuzberg/Ahrbrück (Mo., 20 Uhr). Das Tabellenbild ist nach diesem Nachholspiel wieder bereinigt. Kreuzberg will den unteren Tabellennachbarn auf Distanz halten. „Das ist das Ziel. Das würde uns eine ruhigere Winterpause verschaffen“, sagt Kreuzbergs Coach Theisen, der auch in diesem Spiel auf fünf Akteure verzichten muss. SVO-Trainer Udo Hartzheim erklärt: „Wir werden noch einmal alles daransetzen, einen Heimsieg zu landen. Die Teams von unten punkten zuletzt vermehrt, das muss man im Blick haben.“
Kreisliga B - Mayen:
SG Niederzissen kann auf Rang zwei klettern Niederzissen.
Nur noch ein Punkt beträgt der Rückstand der SG Niederzissen/Wehr in der Fußball-Kreisliga B Mayen auf Tabellenplatz zwei und die SG Mosel Löf. Da die Moselaner am Wochenende nicht spielen, könnte das Team von Trainer Raduan Fatine mit einem Heimsieg am Samstag (17.30 Uhr) gegen den SV Alzheim vorbeiziehen. Fatine warnt davor, den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen: „Uns muss bewusst sein, dass Alzheim abwartend agieren wird und unsere Fehler ausnutzen möchte. Wir müssen von Beginn an konzentriert auftreten, um den erhofften Sieg einzufahren.“ Gästecoach Steven Brandt fordert derweil: „ Einstellung und Kampfgeist müssen stimmen.“
Burgbrohl will siegen und feiern Burgbrohl.
Die SG Burgbrohl/ Wassenach würde in der Fußball-Kreisliga B Mayen nur zu gern mit einem Sieg am Samstag (17 Uhr) bei der SG Eintracht Mendig/Bell II im Rücken zur abendlichen Weihnachtsfeier fahren. Aber Trainer Thomas Remark hat auch noch darüber hinaus Ziele: „Vier Punkte müssen wir aus den verbleibenden drei Begegnungen bis zur Winterpause einfahren, um in aller Ruhe die Winterpause genießen zu können.“
Autor
Rhein-Zeitung