Wie Maibäume für einen längeren Spieltag sorgen – Zwei Derbys und zwei Teams auf Wolke sieben
Kreisgebiet. Spieltag 21 in der Fußball-Kreisliga B Ahr erstreckt sich über vier Tage. Den Auftakt machen bereits am Donnerstagabend die SG Walporzheim/Bachem und die SG Landskrone Heimersheim. An der Tabellenspitze könnte es bei vier verbleibenden Partien tatsächlich noch einmal spannend werden, nachdem der FC Inter Sinzig den Rückstand bis auf sechs Zähler reduziert hat.
Inter ist am Freitag bei der SG Westum/Löhndorf gefordert. Die SG Kempenich/Spessart/Rieden Volkesfeld muss zur SG Oberahrtal/Barweiler. Zwei echte Lokalduelle stehen am Sonntag auf dem Programm. Der designierte Absteiger SV Remagen II erwartet den SV Kripp. Die SG Ahrtal Hönningen spielt in Schuld gegen die SG Kreuzberg/Ahrbrück. Die Grafschafter SG empfängt die Drittplatzierte DJK Müllenbach.
SG Walporzheim/Bachem - SG Landskrone Heimersheim (Do., 19.30 Uhr). Akteure aus beiden Vereinen pflegen die Tradition des Maibaumaufstellens, deswegen wurde die Partie des 21. Spieltages vorverlegt. Die Gastgeber benötigen einen Erfolg, um sich von den Abstiegsplätzen abzusetzen. „Ich habe das Gefühl, einige fühlen sich bereits zu sicher. Wir brauchen aber noch einen Sieg aus den letzten Spielen und haben nur schwere Gegner vor der Brust. Man darf diese Saison nicht zu früh abhaken“, warnt Walporzheims Trainer Olaf Fuchs.
Gästecoach Michael Radermacher sagt: „ Walporzheim hat 22 von 23 Punkten zu Hause geholt, das sagt eigentlich alles. Wir sind ersatzgeschwächt, wollen aber auch in den letzten Wochen an unserer guten Saison festhalten.“
SG Westum/Löhndorf II - FC Inter Sinzig (Fr., 19.30 Uhr). Die formstärksten Teams der vergangenen Wochen treffen aufeinander. Westum II macht sich noch Hoffnungen auf den direkten Klassenverbleib, Inter will Platz zwei sichern und schielt zudem noch nach oben, nachdem nun auch die drei Punkte aus dem Kreuzberg-Spiel auf dem Konto sind. Die SG war aus Mangel an Personal nicht angetreten. „Wir wollen auf jeden Fall das Maximum herausholen. Was das ist, wird man sehen. Vielleicht gibt es eine Relegation, vielleicht verliert Kempenich noch ein Spiel und schwächelt. Westum dürfen wir aber jetzt keinesfalls unterschätzen“, sagt Inter-Co-Trainer Dennis Karpp.
Westums Trainer Dave Kürbis erklärt: „Wir hoffen, dass die zwei Wochen Spielpause unserem Rhythmus nicht geschadet haben. Inter schwebt auf einer ähnlichen Wolke wie wir. Es wird sicherlich interessant, aber auch sehr schwer, da wir vier Stammkräfte zu ersetzen haben.“ Unter anderem fehlt den Westumern die Doppel-Sechs mit Kapitän Patrick Steffes und Michael Schmiddem.
SV Remagen II - SV Kripp (So., 12 Uhr). Für die Remagener besteht am Tabellenende eigentlich keine Hoffnung mehr, denn auch die erste Mannschaft taumelt in der Kreisliga A dem Abstieg entgegen. Dennoch geht man motiviert in die Partie gegen den Ortsrivalen. „Das ist eigentlich immer das Spiel des Jahres, ungeachtet der tabellarischen Ausgangssituation. Die Vereine mögen sich eigentlich, trotzdem gibt es in diesen Spielen immer viel Hektik. Keiner will dieses Derby, in dem wir natürlich Außenseiter sind, verlieren“, berichtet Remagens Trainer Alexander Pax. Kripps Coach Oliver Küster meint: „Wir haben noch drei Derbys, müssen nicht mehr weit fahren. Wir gehen es entspannt an, schließlich geht es um nicht mehr viel. Trotzdem wollen wir keines dieser Spiele verlieren.“ Eine Personalie für die kommende Saison beim SV ist fix: Nach einjähriger Pause wird Geronimo Klapperich wieder zurückkehren.
SG Oberahrtal/Barweiler - SG Kempenich/Spessart/Rieden/Volkesfeld (So., 13.30 Uhr). „Wenn wir auch dieses Spiel verlieren, dürfte es noch einmal eng werden. Aber daran glauben wir natürlich nicht. Wir fahren dorthin, um zu gewinnen. Nach einer kurzen Osterpause hatten wir eine gute Trainingswoche und fokussieren uns nun auf die Meisterschaft“, bekräftigt Kempenichs Spielertrainer Patrick Melcher.
Die Hausherren erwarten den Primus ohne Druck. „Wir freuen uns auf das Spiel und versuchen, mindestens einen Punkt dazubehalten. Am Ende werden die Kempenicher wohl auch aufsteigen. Sie hätten es auch trotz der momentanen, kleinen Schwächephase verdient“, sagt Oberahrtals Spielertrainer Fabian Hideg, der bereits seine Zusage für eine weitere Saison gegeben hat.
Lässt sich die SG Kempenich/Spessart/Rieden/Volkesfeld (gestreifte Trikots) auf ihrem Weg zur Meisterschaft doch noch aufhalten. Zuletzt unterlag der Tabellenführer zu Hause dem härtesten Verfolger FC Inter Sinzig (goldene Trikots) mit 0:1, der nun noch sechs Punkte Rückstand hat.Foto: Vollrath
SG Ahrtal Hönningen - SG Kreuzberg/Ahrbrück (So., 14.30 Uhr). Den Gästen drohen bis zu acht Ausfälle. Trainer Michael Theisen ist enttäuscht: „Eine zielführende Vorbereitung auf dieses Spiel war praktisch nicht möglich. Das ist schade, denn die Partie hat hohen Stellenwert. Der Sieger wird wohl auch am Ende vor dem anderen stehen. Gerade dieses Derby sollte eigentlich für die Motivation genug sein.“
Ahrtals Coach Markus Esser, der allein auf Marco Berschbach (Muskelbündelriss) verzichten muss, erklärt: „Wir wollen schon noch an die 30-Punkte-Marke ran und das Derby gewinnen, nachdem die Saison nicht wie gewünscht gelaufen ist. Von der 0:2-Hinspielniederlage ist noch eine Rechnung offen.“
Grafschafter SG - DJK Müllenbach (So., 14.30 Uhr). „Wir wollen den Schwung der letzten Woche mitnehmen und auch in diesem Heimspiel mindestens einen Punkt holen. Müllenbach ist wahrlich kein leichter Gegner, spielt eine starke Saison“, weiß GSG-Abteilungsleiter Lars Hansen. DJK-Trainer Dietmar Zimmer gibt das Lob zurück. „Grafschaft steht unter Wert da. Eine flotte Partie ohne Druck auf beiden Seiten ist zu erwarten. Wir werden versuchen, die letzten vier Partien allesamt zu gewinnen.“ Dabei muss Müllenbach zumindest an diesem Wochenende noch auf Fabian Goeden verzichten.
Autor
Rhein-Zeitung