Förderverein „Fußballer helfen“ unterstützt das Engagement für Inklusion mit 1000 Euro – DJK Kruft als Vorbild
Bad Bodendorf. Wenn im Fußballkreis Rhein/Ahr bisher die Rede von Inklusion war, dann dachten viele sofort an die DJK Kruft/Kretz, wo unter der Regie von Reiner Plehwe schon lange erfolgreich sogenannte Inklusions-Trainingscamps für Menschen mit und ohne Behinderung veranstaltet werden, um das selbstverständliche Miteinander im Fußballsport zu fördern. Der Förderverein „Fußballer helfen“, das seit 1999 bestehende Sozialwerk des Rhein-Ahr-Kreises, unterstützte bereits zwei Mal den Verein mit einer finanziellen Zuwendung.
Walter Merten vom Förderverein „Fußballer helfen“ überreicht Andreas Knechtges vom SC Bad Bodendorf einen Scheck über 1000 Euro, der eine beispielhafte Aktion zur Inklusion ins Leben gerufen hat. Foto: Hans-Josef Schneider
Inzwischen ist aber auch der SC Bad Bodendorf auf dem Sektor Inklusion aktiv geworden. Eigentlich sollte das Ergebnis im Juni in einem Inklusionsturnier vorgestellt werden. Doch da hat die Corona-Pandemie einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Der Förderverein des Fußballkreises hatte auf Antrag hin 1000 Euro zur Anschaffung von zwei Trikotsätzen bewilligt. Im Rahmen des Turniers war die Scheckübergabe vorgesehen. Die wurde jetzt nachgeholt. Walter Merten, Vorsitzender des Fördervereins, lobte das Engagement der Bad Bodendorfer Fußballer. „Wie ich jetzt erfuhr, hat Initiator Andreas Knechtges bei der Lebenshilfe in Sinzig gearbeitet und dabei Reiner Plehwe kennen- und schätzen gelernt. Er griff die Idee aus Kruft auf und gründete in seinem Heimatort eine Gruppe, in der bis zu 30 Personen miteinander kicken.“
Zitat
„Mit dem Überschreiten der Hundertermarke haben wir ein lange gehegtes Ziel erreicht. Jetzt habe ich nur noch den Wunsch, dass irgendwann wirklich alle Vereine auf der Mitgliederliste vertreten sind.“
Walter Merten, Vorsitzender des Fördervereins „Fußballer helfen“
Weitere Einzelheiten zu der beispielhaften Aktion steuerte Knechtges selbst bei: „Bei unserer Gruppe handelt es sich zu 70 bis 80 Prozent um Menschen mit Behinderung aus den vier Nationen Türkei, Russland, Jordanien und Deutschland. Im Sommer 2019 haben auch Kinder aus Syrien, dem Kosovo und dem Sudan mitgemacht. Der Grundsatz unseres Teams lautet: Behinderung oder Herkunft spielen keine Rolle. Wir treffen uns im Sommer jede, im Winter jede zweite Woche in der Halle zum Training. Es wird sich aufgewärmt, und dann machen wir ein kleines Turnier mit bunt gemischten Teams und im Anschluss ein kleines Elfmeterschießen, angepasst an den Leistungsstand der jeweiligen Schützen.“
Im Gegenzug zu der großzügigen finanziellen Unterstützung trat der SC Bad Bodendorf dem Förderverein bei und wird nunmehr als 103. Mitglied geführt. Einige Wochen zuvor hatte Hamid Rostamzada, langjähriger Schiedsrichter und Integrationsbeauftragter im Fußballkreis Rhein/Ahr, seinen Aufnahmeantrag ausgefüllt. Er geht somit als das 100. Mitglied in die Annalen ein. Ihm folgten dann noch die Vereine SC Rhenania Gönnersdorf und VfB Lantershofen. „Mit dem Überschreiten der Hundertermarke haben wir ein lange gehegtes Ziel erreicht. Jetzt habe ich nur noch den Wunsch, dass irgendwann wirklich alle Vereine auf der Mitgliederliste vertreten sind“, so Merten. hjs
Autor
Hans-Josef Schneider
Fußballverband Rheinland - Medienbeauftragter