Los ging es um 9:45 Uhr mit der ein oder anderen Tasse Kaffee unter dem Vordach des Vereinsheims. Im Anschluss folgte man gespannt der ersten theoretischen Einheit des Tages: Die beiden Triathleten Günter Gies und Joachim Sommershof berichteten von ihren langjährigen Erfahrungen, sowohl aus Trainer- als auch aus Sportlerperspektive. Das A und O ihres Geschäfts sei die langfristige Trainingsplanung, die – im Gegensatz zur Meisterschaftssaison von uns Fußballern – auf den „Tag X“, den Tag des Triathlon-, Marathon- oder Halbmarathonwettkampfs ausgelegt ist. „Und was sollen wir Fußballer nun damit anfangen?“, stand es vielleicht dem ein oder anderen auf der Stirn. Eine der Antworten ließ nicht lange auf sich warten: Die Sinnhaftigkeit dynamischen Dehnens ist nicht nur für die Ausdauerprofis, sondern auch für uns Fußballer gegeben. So kamen die Mannen um Trainer Elmar Schäfer auf dem Kleinfeld-Rasenplatz in den Genuss einiger bislang noch nicht bekannter Dehnübungen, deren Effekt der ein oder andere noch am nächsten Tag spüren sollte. Den Abschluss dieses ersten Teils bildete ein sogenannter „Shuttle Run“, der nicht nur eine maximale physische Anstrengung mit sich brachte, sondern auch psychischen Druck zu erzeugen vermochte: Auf ein akustisches Signal galt es jeweils, eine 20m-Strecke zu absolvieren; der Clou daran: Die zeitlichen Abstände zwischen den Signaltönen verringern sich von Mal zu Mal, sodass jeder früher oder später ausscheidet.

Der dadurch entstandene große Appetit wurde prompt von „Don Marios“ Spaghetti Bolognese gestillt, die ebenfalls draußen eingenommen wurden. Dank der großzügigen Mengen konnten die üblichen Verdächtigen, freilich unter Einhaltung der Corona-Abstände, Nachschlag ergattern.

Gerade war dies verdaut, so stand auch der zweite Hauptakt des Tages an: Florian Stein, Grundschullehrer in Mendig und Fußballtrainerausbilder des FV Rheinland, referierte in motivierender Manier über die vermeintlich einfachen Dinge des Fußballspiels. So wurde u.a. der praktische Nutzen des zunächst primitiv wirkenden Credos „Auf die Kiste“ (also: Abschluss auf das Tor suchen!) überzeugend in die Köpfe der aufmerksam lauschenden Spieler transportiert. Dass gerade die so häufig zitierte „geistige Frische“ insbesondere in unseren Ligen ein entscheidender Faktor ist, durften die Akteure im Anschluss selbst auf eindringliche Weise erfahren. So wurden u.a. Passübungen zu zweit absolviert, bei denen etwa das Ergebnis einer schnell zu bearbeitenden Kopfrechenaufgabe den zu benutzenden Fuß vorgab. Diese und einige weitere Übungs- und Spielformen führten die Akteure durch den Nachmittag, bis dann um 16:30 Uhr das Testspiel gegen die zweite Mannschaft auf dem Plan stand.

Fazit: Die „Erste“ des SCB blickt auf einen langen, intensiven und gut organisierten Trainingslagertag zurück, dessen vielseitiger Input ganz sicher noch länger in Erinnerung bleiben wird. Das ein oder andere taktische Kommando hat bereits gewinnbringend Einzug in den Trainingsbetrieb nachfolgender Einheiten gefunden.

Impressionen vom Trainingslager der 1. Mannschaft am 22.08.2020

Fotos: Privat

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