Einweihung der neuen Sportanlage des SC Bad Bodendorf ist von großer Bedeutung für die Vereine
Mit einem Fest des Dankes hat der SC Bad Bodendorf die offizielle Einweihung seiner neuen Sportanlage gefeiert, die durch die Flutkatastrophe im Juli 2021 zerstört worden war. Staatssekretärin Simone Schneider aus dem Ministerium des Innern und für Sport übergab im Beisein von Monika Sauer, Präsidentin des Sportbundes Rheinland, und Sinzigs Bürgermeister Andreas Geron einen Förderbescheid in Höhe von 1,32 Millionen Euro aus dem Sondervermögen „Aufbauhilfe 2021“.
Großer Bahnhof zur Eröffnung der Sportanlage des SC Bad Bodendorf. Foto: Judith Schumacher
Die Förderung kommt der Wiederherstellung des Vereinsgeländes des SC Bad Bodendorf zugute. „Die Stadt Sinzig möchte die Mittel einsetzen, um die Wiederherstellung des Vereinsgeländes mitzufinanzieren. Die Einweihung des neuen Vereinsgeländes ist ein wichtiger Schritt des Wiederaufbaus in Sinzig und ein weiteres Signal an alle Sporttreibenden: Es geht weiter“, sagte die Staatssekretärin. Bei der neuen Sportanlage handelt es sich jetzt um die erste große Anlage, die nach der Katastrophe wiederaufgebaut wurde. Viele andere Vereine müssen noch auf andere Plätze ausweichen. Die Bad Bodendorfer geben auch dem SC Rhein-Ahr-Sinzig solange ein sportliches Zuhause, bis deren Anlage wiederhergestellt ist. Aufgrund der neuen Abschlagsregelung kann die Stadt Sinzig nun unmittelbar rund 400 000 Euro aus der Bewilligung abrufen. Trotz der Katastrophe sind die Sportler ihrem Verein treu geblieben, er hat sogar 25 Prozent mehr Mitglieder. Wie Landrätin Cornelia Weigand feststellte, ist der SC Bad Bodendorf eine feste Größe in der kreisweiten Vereinslandschaft mit 200 Sportvereinen und insgesamt 40 000 Mitgliedern. „Nach Corona und der Flutkatastrophe, wo es Baustellen daheim, Containerschulen und provisorische Freizeiteinrichtungen gibt, ist ein solcher Ort wichtig, um ganz banal der Leichtigkeit des Lebens wieder ein bisschen Raum zu geben“, betonte die Landrätin. Nach der Flut besuchten Fritz Langenhorst, Vorsitzender Sportkreis Ahr im Sportbund Rheinland, und Dieter Sesterheim, der Kreisvorsitzende Rhein/Ahr im Fußballverband Rheinland, die Sporteinrichtungen entlang der Katastrophenschneise und unterstützten nach Kräften.
In seiner Rede erinnerte SC-Vorsitzender Lutz Baumann: „Vier der zwölf Toten im Lebenshilfehaus Sinzig spielten in unserer Inklusionsmannschaft und bleiben unvergessen. Wenn ich noch daran denke, dass wir am Nachmittag des 14. Juli Sandsäcke befüllt und vor die Türen des Vereinsheimes gelegt haben und glaubten, dass dadurch größere Schäden verhindert werden…“
Zitat
„Die Einweihung des neuen Vereinsgeländes ist ein wichtiger Schritt des Wiederaufbaus in Sinzig und ein weiteres Signal an alle Sporttreibenden: Es geht weiter.“
Staatssekretärin Simone Schneider aus dem Ministerium des Innern und für Sport macht den Vereinen, die noch auf den Neuanfang warten, Mut.
Danach: das Bild der völligen Zerstörung ringsherum und des Platzes, der kurz davor gewesen war, mit einem Kunstrasen ausgestattet zu werden, und das ramponierte Vereinsheim. Dann die Solidarität, die von Helfern aus ganz Deutschland kam. Die Bad Bodendorfer waren schon gleich nach der verheerenden Katastrophe am Platz. Alle packten mit an. In den Wochen danach gab es unheimlich große Hilfsbereitschaft von Vereinen und Verbänden, aber auch Firmen und Privatpersonen, die uns finanziell und materiell unterstützt haben.
Ernüchternd war allerdings der Besuch des Gutachters, der meinte, "Ihr braucht hier nix machen, das wird alles abgerissen", sagte Baumann. Doch der Verein blieb hartnäckig und kämpfte lange darum, dass er seinen Platz wieder bespielen durfte. Im März 2022 ging es mit dem Weiterbau des großen Sportplatzes weiter. Zu Pfingsten 2022 war die Einsegnung. Dank der Unterstützung durch die Stadt Sinzig, der Gesellschaft für Wiederaufbau (GEWI), den Rotariern, des Fußballverbandes Rheinland mit Dieter Sesterheim, des Sportbundes Rheinland, der Volksbank, Mainz 05, der Firma Cordelbau und des Architekturbüros Braun konnte aus dem Rasen-Kleinspielfeld ein Kunstrasen-Kleinspielfeld gebaut werden, welches im Dezember 2022 offiziell an den SCB übergeben wurde.
Dass nun auch das Vereinsheim fast fertig ist, ist dem Architekturbüro Schneider und den Anstrengungen der GEWI zu verdanken.
Breite Unterstützung kam vom Ortsbeirat. Ein besonderer Dank richtete sich an einen Vertreter des SV Lobeda aus Jena. Über soziale Medien hatten die dort beheimateten Sportler von der Not der Bad Bodendorfer erfahren und waren trotz der mehr als 400 Kilometer Entfernung gekommen, um Hilfe zu leisten. „Unsere Vereine sind der soziale Kleber, der die Gesellschaft zusammenhält“, betonte Moderator Jan-Niklas Ellerich.
Autor
Rhein-Zeitung