Fernduell um die Herbstmeisterschaft zwischen Bodendorf und Vinxtbachtal – Vordereifel will nicht in Negativspirale geraten
Kreis Rhein/Ahr. In der Fußball-Kreisliga B Staffel 3 neigt sich die Hinrunde dem Ende entgegen. Zuletzt brachte die SG Vinxtbachtal Brohl dem SC Bad Bodendorf die erste Saisonniederlage bei, jetzt liefern sich die Teams ein Fernduell um die Herbstmeisterschaft. Die Vinxtbachtaler können am Freitag mit einem Heimsieg gegen den TuS Oberwinter II vorlegen.
Der punktgleiche SC Bad Bodendorf, ausgestattet mit dem besseren Torverhältnis, muss am Sonntag bei der SG Walporzheim/Bachem ran. In Lauerstellung liegt die SG Westum/Löhndorf II, die das Derby gegen die SG Bad Breisig/Inter Sinzig II vor der Brust hat. Neue Hoffnung gibt es bei der Grafschafter SG II die im Nachholspiel gegen den SV Oberzissen den ersten Saisonsieg holte und nun bei der SG Kreuzberg/Ahrbrück nachlegen möchte.
Grafschafter SG II - SV Oberzissen II 2:1 (1:1)
Auf dem Bengener Hartplatz feierte die GSG ihren ersten Saisonsieg. Zweimal pro Saison werden die Heimspiele dort ausgetragen. „Und vielleicht sollten wir mehr Spiele dort machen. Da sind halt andere Qualitäten gefragt, spielerisch ist Oberzissen sicherlich die bessere Mannschaft. Aber wir haben hervorragend gekämpft“, meinte GSG-Trainer Bernhard Thun.
SVO-Trainer Nima Hosseiny hat die Niederlage kommen sehen: „Auf einem engen Hartplatz ist es immer schwer. Wir haben nur in den letzten 30 Minuten unsere Leistung gebracht. Das reicht dann auch gegen das Schlusslicht nicht.“
„Ein immens wichtiger, ekliger und glücklicher Sieg“, beschreibt der Escher Trainer Stephan Kluth. „Wir haben nach 70 Minuten etwas den Faden verloren, aber den Vorsprung über die Zeit gerettet.“
Gästetrainer Oliver Falterbaum war enttäuscht: „Ein sehr bescheidener Tag. In der Schlussphase hatten wir vier Aluminiumtreffer, viel Pech also. Wir hätten aber auch von Anfang an so nach vorn spielen müssen.“
Tore: 1:0 Alexander Zavelberg (41.), 2:0 Enrico Dresen (64.), 2:1 Paul Gabriel (69.).
SG Vinxtbachtal Brohl - TuS Oberwinter II (Fr., 19.30 Uhr)
„Wir wollen die Spannung hochhalten und wieder gewinnen, dann sehen wir weiter. Wir sind sicherlich nicht der typische Aufsteiger, aber die Hinrunde lief schon sehr gut. Wenn wir so weitermachen, darf man sich auf eine schöne Rückrunde freuen“, sagt der Vinxtbachtaler Trainer Dennis Schütz, der nun Sebastian Friedsam und Nico Schunk ersetzen muss.
SG Westum/Löhndorf II - SG Bad Breisig/Inter Sinzig II (Fr., 19.30 Uhr)
„Unabhängig von diesem Spiel bin ich sehr zufrieden mit dieser Halbserie. Jetzt wollen wir den ganzen Schwung noch mal mitnehmen“, sagt der Westumer Trainer Merlin Erens, der sich über die Rückkehr von Kevin Wagner und Martin Münch freut. Die Gäste müssen auf den verletzten Yannick Poppe und den gesperrten Luaay Saraj verzichten. „Es wird laufintensiv. Mindestens einen Punkt wollen wir auf jeden Fall mitnehmen, dann können wir weiter nach oben schauen“, sagt Breisigs Trainer Jacques Daoud.
SG Kreuzberg/Ahrbrück - Grafschafter SG II (Fr., 20 Uhr)
Nach dem ersten Sieg wittern die Grafschafter im Tabellenkeller Morgenluft. „Es sind sieben Punkte bis zu den Nichtabstiegsplätzen. Mehr dürfen es vor der Rückrunde nicht werden. Selbst die aufzuholen, gleicht einer Mammutaufgabe“, meint GSG-Trainer Bernhard Thun. „Der Sieg der GSG soll uns eine Warnung sein. Wir sind froh, auf dem Merzbacher Kunstrasen spielen zu können, haben uns da aber auch noch nicht wirklich eingefunden. Mit einem Sieg kämen wir auf 14 Punkte, 15 hatte ich kalkuliert. Dann wären wir also ungefähr im Soll“, rechnet der Kreuzberger Trainer Michael Theisen. Julian Keutgen fehlt den Gastgebern rot-gesperrt.
SG Kempenich/Spessart - SV Kripp (Sa., 17.30 Uhr)
Die Kempenicher haben drei Heimspiele in einer Woche vor der Brust. Die Gegner mit Kripp, Bad Breisig II und Bad Bodendorf sind schwer. „Nach der Niederlage in Esch sollen aus diesen drei Spielen aber auf jeden Fall drei Punkte her. Wir sind jetzt in einer schweren Situation“, sagt der Kempenicher Trainer Oliver Falterbaum. Kripps Trainer Mario Brötz meint: „Auf dem Platz in Spessart wird es eine enge, kampfbetonte Partie. Nach schlechtem Saisonstart haben wir als nun zusammengefunden. Wenn wir die Hinrunde mit einem Sieg beenden, wäre es zufriedenstellend.“
Die Gäste sind nach dem Grafschafter Sieg nun Tabellenschlusslicht und nach den jüngsten Feldverweisen gegen Mehmeti Besart und Tobias Beinfohr ersatzgeschwächt. Frankens Trainer Thomas Ockenfels erklärt: „Alles Klagen hilft nichts. Auf die Tabelle brauchen wir derzeit nicht schauen. Wir werden weiter improvisieren und alles versuchen. Eigentlich helfen uns nur Siege weiter.“ Niederzissens Trainer Uwe Deckenbrock ist vorsichtig: „Wir dürfen die Frankener nicht unterschätzen. Auch wir brauchen Punkte. Personell ist es schwer. Wir haben ein paar Erkrankte.“
Zitat
"Bad Bodendorf ist schon ein Griff ins höchste Regal dieser Liga"
Thomas Meyer, Trainer SG Walporzheim/Bachem
SG Walporzheim/Bachem - SC Bad Bodendorf (So., 16 Uhr)
An die mögliche Herbstmeisterschaft verschwendet Bad Bodendorfs Trainer Elmar Schäfer keinen Gedanken: „Nach der ersten Saisonniederlage gegen die Vinxtbachtaler war ich vor dem Training etwas angespannt, danach aber wieder guten Mutes. Denn die Mannschaft hat die erste Niederlage seit Monaten gut angenommen und strahlt weiter Zuversicht und Selbstbewusstsein aus. Wir wollen nun einfach wieder gewinnen. Ich hatte überhaupt nicht auf den Schirm, dass es um die Herbstmeisterschaft geht.“
Walporzheims Interimstrainer Thomas Meyer sagt: „Wir haben gegen Vinxtbachtal einen Punkt geholt und können das auch gegen Bad Bodendorf. Man ist ja auch moralisch verpflichtet, alles zu geben. Dann hätten wir beide Spitzenteams geärgert. Aber Bad Bodendorf ist schon ein Griff ins höchste Regal dieser Liga.“
Nach der ersten Saisonniederlage, dem 0:1 gegen Vinxtbachtal (links Marcel Schmitz), will Bad Bodendorf (am Ball Leo Welter) schnell wieder in die Erfolgsspur zurück. Beide Teams kämpfen nun um die Herbstmeisterschaft. Foto: Vollrath
Die FSG blickt auf eine gute Hinrunde, will nun aber die dritte Niederlage in Folge unbedingt vermeiden. „Angesichts unseres dünnen Kaders hätte ich es kaum für möglich gehalten, dass wir nun unter den ersten vier stehen. Jetzt müssen wir aber auch aufpassen vor dem Winter nicht in eine Negativspirale zu geraten, das ist uns in den letzten zwei Jahren auch schon passiert“, warnt FSG-Trainer Dirk Freudendahl. „Ich denke, dass auf dem tiefen Rasen in Kirchwald alles drin ist. Wir müssen an uns glauben und dürfen uns nach dem Sieg gegen Kempenich nicht zurücklehnen“, betont der Escher Trainer Stephan Kluth.
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Rhein-Zeitung