Am vergangenen Freitag um 20 Uhr empfing der SCB II den SV Berg/Freisheim auf dem heimischen Kunstrasenplatz. Trainer Dennis Wohlgefahrt machte seinen Spielern klar, dass man mit einem Sieg unbedingt die Tabellenspitze zurückerobern wollte, dafür jedoch eine starke Leistung von Anfang an nötig wäre.
Doch in den ersten zehn Minuten zeigte sich ein beinahe gewohntes Bild: Das Heimteam ließ den Gegner zunächst gewähren, und die ersten zaghaften Torannäherungen gehörten den Gästen. Doch dann übernahmen die Blau-Weißen zunehmend die Kontrolle und erspielten sich die ersten Torchancen – vor allem durch Standards. Gefühlt brannte es bei jeder Ecke lichterloh im Strafraum der Berger, doch der erste Treffer ließ noch auf sich warten. In der 25. Spielminute landete der Ball dann doch im Tor von SV-Keeper Felix Pohler, doch der Unparteiische entschied auf Abseits.
Nur wenige Minuten später fand sich Driton Qyqalla nach einer schönen Kombination mit Sascha Schütter und Alexander Himanek frei vor dem gegnerischen Kasten wieder. Kurz vor dem Abschluss wurde er jedoch regelwidrig zu Fall gebracht, sodass Schiedsrichter Hermann Krings auf Strafstoß für den SCB entschied. Sascha Schütter trat an, doch der Berger Schlussmann parierte stark – es blieb beim 0:0.
Unbeeindruckt von diesen Rückschlägen spielten die Jungs um Kapitän Jan Sommer weiter nach vorne und belohnten sich in der 33. Spielminute mit dem verdienten 1:0. Tim Werf setzte sich nach einem schönen Steilpass von Jan Dostert mit etwas Glück und Geschick gegen zwei Gegner durch, blieb vor dem Torhüter cool und schob aus wenigen Metern zentraler Position ein. Das Spiel ging weiterhin nur in eine Richtung, doch einige gute Chancen blieben ungenutzt.
In der 40. Spielminute drang Qyqalla nach einer sehenswerten Passstafette erneut in den Strafraum ein und konnte wieder nur per Foul gestoppt werden – es gab den zweiten Elfmeter des Spiels. Diesmal trat Qyqalla selbst an und verwandelte trocken zum 2:0.
Anschließend tauchten die Gäste durch ihren Top-Torjäger Henrik Halfmann zweimal gefährlich vor SCB-Keeper Mario Naaß auf. Den ersten Abschluss entschärfte Naaß, wenige Minuten später schoss Halfmann freistehend über den Kasten. Kurz vor dem Halbzeitpfiff wollten die in Weiß gekleideten Bodendorfer das Ergebnis weiter in die Höhe schrauben. Dostert erkämpfte sich auf dem rechten Flügel den Ball, setzte sich mit einem Steilpass selbst in Szene und brachte den Ball kurz vor der Grundlinie flach und scharf in die Mitte. Dort lauerte Himanek, der im Stile eines Torjägers zum 3:0 einschob. Wenige Sekunden später ertönte der Halbzeitpfiff.
In der Kabine fand Coach Wohlgefahrt sowohl lobende als auch mahnende Worte. Man wollte unbedingt zu null spielen, doch das Team von Gästecoach Jens Heubes hatte bereits in der ersten Halbzeit bewiesen, dass es offensiv gefährlich ist.
So plätscherte die zweite Halbzeit zunächst vor sich hin, und es gab auf beiden Seiten wenige Torabschlüsse. Ab der 65. Spielminute erhöhte das Heimteam wieder den Druck, doch außer einem wegen Abseits aberkannten Treffer von Nils Arzdorf nach einer feinen Kombination passierte zunächst nichts Erwähnenswertes.
In der 80. Spielminute folgte dann die endgültige Entscheidung mit dem 4:0. Eine Ecke von Qyqalla fand in der Mitte Dostert, der sich per Kopf für eine sehr starke Partie belohnte. In der 88. Minute brachte Kapitän Jan Sommer einen Freistoß aus der eigenen Hälfte auf Sascha Schütter, der am zweiten Pfosten völlig frei zum 5:0 einköpfte.
Nur eine Minute später sahen die Zuschauer noch ein echtes Highlight: Vom eigenen Abstoß aus spielte sich das Team mit zehn oder elf direkten Pässen lehrbuchmäßig nach vorne. Am Ende stand Collin Pinto Schmidt alleine vor Pohler und ließ dem Torwart mit seinem Abschluss zum 6:0 keine Abwehrchance.
Wenige Minuten später ertönte der Abpfiff, gefolgt vom Jubel der Bad Bodendorfer über eine souveräne und starke Mannschaftsleistung.
Fazit: Sechzehntes Ligaspiel ohne Niederlage, fünftes Pflichtspiel in Folge ohne Gegentor, Tabellenspitze zurückerobert. Ein rundum gelungener Tag, der durch eine starke Mannschaftsleistung zustande kam. Wenn es etwas zu bemängeln gab, dann die Chancenverwertung und der etwas behäbige Start in die Partie.
Ausblick: Am kommenden Freitag geht es zur SV Oberzissen III. Auch dort gilt es, wieder alles abzurufen und mindestens genauso konzentriert aufzutreten, um die Tabellenspitze zu verteidigen. Doch man ist gewarnt: Einige Mannschaften haben sich auf dem dortigen Hybridrasen bereits schwergetan.
Von Driton Qyqalla